Update vom 20, Oktober, 15.59 Uhr: Noch einmal folgt die Frage nach dem Ursprung des Infektionsgeschehens. Unter anderem hatte Ministerpräsident Markus Söder dabei am Montag von einer „Party“ gesprochen. „Immer wieder gehen von privaten Feierlichkeiten Infektionen aus. Dass im Landkreis eine Feier ausschlaggebend war, war aber sicherlich nicht der Fall. Es ist sicher nicht auf eine einzelne Feier zurückzuführen“, äußert sich Kern. Dr. Krämer vom Gesundheitsamt bestätigt das. „Ich kann nicht bestätigen, dass genannte Feiern ursächlich sind für den jetzigen Zustand“, sagt er. Man habe „ein diffuses Geschehen“. Feiern hätten zu „erhöhten Zahlen“ beigetragen. Sie seien jedoch nicht ausschlaggebend für die Lage des Landkreises gewesen.
15.54 Uhr: Es folgt eine Frage zu Corona-Tests bei abreisenden Urlaubern. „Meines Wissens nach finden keine Testungen statt. Die Hoteliers und privaten Vermieter werden ihre Urlauber veranlassen, die Unterkünfte zu verlassen“, äußert sich Kern knapp.
15.47 Uhr: Nun folgen Fragen der Journalisten. Eine Journalistin fragt nach dem Ursprung des sprunghaften Anstiegs der Corona-Zahlen. „Man kann es nicht feststellen“, sagt Landrat Kern. In vielen Einrichtungen im Kreis gebe es Infektionen. „Es ist nicht so, dass eine Gemeinde auffällig ist. Ich kann nur sagen: „Diffuses Infektionsgeschehen im Landkreis.“ An den Grenzen sei kein besonders hohes Infektionsgeschehen feststellbar. Kern äußert sich auch zu abreisenden Urlaubern. „Urlauber sind von den Hotels leider zu entlassen.“ Auch private Vermieter hätten ihre Gäste nach Hause schicken müssen. Genaue Zahlen kenne man aktuell allerdings noch nicht.
15.39 Uhr: Nun äußert sich Schulamtsdirektor Klaus Biersack. „Ab heute, 14 Uhr, sind sämtliche Schule geschlossen“, betont er. Gerade Erstklässler täten ihm besonders Leid, sagt er. Man stehe aber „umso mehr hinter den Maßnahmen“. Auch wenn sie, auch für die Eltern, eine „bittere Pille“ und eine große Herausforderung seien. Bis zur Jahrgangsstufe Sechs werde es eine Notfallbetreuung geben. Behinderte Kinder haben dabei Vorrang, ebenso wie Kinder mit Eltern in systemrelevanten Berufen und alleinerziehenden Eltern. „Wir sind guter Dinge, dass wir am 9. November wieder mit dem Unterricht beginnen können“, so Biersack weiter.
15.31 Uhr: Aktuell müssen Besuchsregelungen in Kliniken stark begrenzt werden, heißt es von Dr. Wolfgang Krämer vom Gesundheitsamt weiter. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sei weiterhin eine enorm wichtige Regel, auch in den Schulen. Auch junge Menschen können dadurch geschützt werden.
15.25 Uhr: Das Gesundheitsamt gibt nun außerdem die aktuellen Zahlen bekannt. Heute gebe es eine Sieben-Tage-Inzidenz von 236,01, teilt Dr. Wolfgang Krämer mit. Am Montag lag der Wert bei 272,8 und damit bundesweit an der Spitze. Seit gestern seien 40 neue bestätigte Corona-Fälle dazugekommen. Am Vortag waren es 57 neue Fälle. Somit sind die Zahlen leicht gesunken. 260 Personen seien aktuell infiziert. 169 Patienten zeigen klinische Symptome - von leichten Symptomen wie Fieber und Husten bis zu schwereren Fällen. Zwei Personen liegen auf Intensivstationen. Die getroffenen Maßnahmen seien notwendig, um Infektionsketten zu durchbrechen.
15.22 Uhr: Der Landkreis trage aktuell viel Verantwortung. Unterstützung komme aber von allen betroffenen Bürgermeistern. Man hoffe, „letztlich wieder auf einen zweistelligen Inzidenzwert zu kommen“.
15.20 Uhr: Die Allgemeinverfügung, die ab 14 Uhr gelte, stehe auf „guten, verlässlichen Beinen“. Es sei „keine tolle Aufgabe“ gewesen, diese zu erlassen, so Kern. Die Maßnahmen sollen nur für einen kurzen Zeitraum, für 14 Tage, gelten. Man hoffe, danach die Infektionszahlen nach unten gebracht zu haben und ab dem 9. November nach den Ferien wieder normalen Schulbetrieb aufnehmen zu können. Auch Kinderhorte und Kindergärten können dann hoffentlich wieder den Betrieb aufnehmen, so Kern.
15.17 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt. „Die Infektionszahlen im Berchtesgadener Land sind zuletzt extrem gestiegen“, beginnt der Landrat. Man wolle transparent mit den Entwicklungen umgehen.
15.15 Uhr: Noch immer ist Kern nicht vor die Presse getreten. Sobald die Pressekonferenz beginnt, können Sie sie hier im Live-Stream und Live-Ticker verfolgen.
15.01 Uhr: Noch hat die für 15 Uhr angekündigte Pressekonferenz mit Landrat Bernhard Kern noch nicht begonnen. Die Ausgangsbeschränkungen im Kreis Berchtesgadener Land sind seit 14 Uhr in Kraft.
Update vom 20. Oktober, 14.35 Uhr: Um 14 Uhr sind die Ausgangsbeschränkungen im Kreis Berchtesgadener Land in Kraft getreten. Landrat Bernhard Kern (CSU) will sich um 15 Uhr zur Lage und zu den aktuellen Zahlen äußern. Die Pressekonferenz, bei der es auch um die Situation der Schüler und Kita-Kinder gehen soll, können Sie hier im Live-Stream und Live-Ticker verfolgen.
Update vom 20. Oktober, 14.21 Uhr: Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Dehoga kritisiert den coronabedingten Tourismusstopp im Berchtesgadener Land. „Wir verstehen nicht, warum es zu einer Zwangsschließung aller Beherbergungsbetriebe von jetzt auf gleich kommen muss“, sagte Präsidentin Angela Inselkammer. Die Hotels verfügten über Hygienekonzepte, die Gäste hielten sich in separaten Wohneinheiten auf und seien registriert. „Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, wäre es sicher zielführender, die Gäste in den Betrieben wohnen zu lassen und sie vor Abreise zu testen.“
Die Maßnahmen seien ein „tiefer und schmerzhafter Schlag für unsere mehr als gebeutelte Hotellerie und Gastronomie“, so Inselkammer weiter. Sie hoffe, „dass durch die lokal und zeitlich eng begrenzte Maßnahme ein weiträumiger Lockdown verhindert werden kann“. Zudem forderte die Dehoga-Präsidentin schnelle Hilfen für die betroffenen Betriebe. „Die gastgewerblichen Umsätze werden für zwei Wochen bei null liegen - das wird kein Betrieb mehr durchstehen.“
Update vom 20. Oktober, 13.37 Uhr: Bei der heutigen Sitzung des bayerischen Kabinetts ging es auch um die Corona-Situation sowie um den Fall Berchtesgadener Land. In der anschließenden Pressekonferenz erklärte eine Journalistin, dass über 2000 Urlauber nun aus Berchtesgaden abreisen würden, teils ohne sich testen zu lassen. „Es ist die Verantwortung von jedem Einzelnen, wenn er in dem Bereich war, der jetzt Risikogebiet ist“, erwiderte Staatskanzleichef Florian Herrmann auf den Einwurf und regte an, sich sicherheitshalber testen zu lassen.
Hermann sprach außerdem an, dass die Zahlen in Berchtesgaden explodiert seien. „Wenn man einen Zeitverzug zulässt, bedeutet das Gefahr“. Man müsse Kontakte verhindern, die Maßnahmen sind richtig, „immer mit dem Ziel, derartige Maßnahmen flächendeckend zu vermeiden“, so der Staatskanzleichef.
Update vom 20. Oktober, 13.02 Uhr: Die strikten Ausgangsbeschränkungen im Landkreis Berchtesgadener Land haben am heutigen Dienstag (20. Oktober) auch Hunderte Feriengäste zur Abreise gezwungen (siehe Update vom 20. Oktober, 12.35 Uhr) . Die Berchtesgadener Land Tourismus GmbH schätzte die Zahl der Gäste, die in der Bergidylle rund um Watzmann und Königssee teils die Herbstferien verbringen wollten, auf knapp 2500. Der Sommer sei zwar für manche Beherbergungsbetriebe sogar besser gelaufen als das Vorjahr, sagte eine Sprecherin. Aber: „Teilweise sind noch nicht mal die Schäden aus dem Frühjahr kompensiert.“ Der Lockdown hatte damals Hoteliers und Gastgebern schwere Einbußen gebracht.
Für die nächste Zeit gebe es nicht viele Stornierungen - denn die meisten Gäste hätten sich ohnehin mit langfristigen Planungen zurückgehalten. Wie sich die hohen Zahlen und die Ausgangsbeschränkungen dauerhaft auswirkten, hänge nicht zuletzt davon ab, „wie lange das dauert und wie groß der Imageschaden ist.“
Update vom 20. Oktober, 12.35 Uhr: Der Beginn der Ausgangsbeschränkungen im Kreis Berchtesgadener Land steht kurz bevor. Um 14 Uhr werden die Maßnahmen in Kraft treten. Aktuell bleiben die Menschen im Landkreis weitgehend gelassen. Viele sind noch einmal zum Einkaufen gegangen. Apotheken berichteten, Kunden hätten Masken und Desinfektion gekauft, jedoch in moderatem Umfang. Urlauber packten ihre Koffer. Sie mussten den Ort verlassen - an einem goldenen Oktobertag mit Föhn und bei strahlendem Herbstwetter. „Dass wir Gäste wegschicken müssen, da blutet das Herz“, sagte ein Gastgeber in Berchtesgaden. „Es ist echt bitter.“ Aber auch: „Es ist konsequent.“
Am Nachmittag will sich Landrat Bernhard Kern zur Lage und zu den aktuellen Zahlen äußern. Ein wichtiges Thema der Pressekonferenz wird auch die Situation der Schüler und Kita-Kinder sein. Auch die Notbetreuung soll dabei thematisiert werden. Ab 14 Uhr müssen auch Schulen und Kindertagesstätten schließen.
Update vom 20. Oktober, 12.20 Uhr: Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag unterstützt die für das Berchtesgadener Land verhängten Ausgangsbeschränkungen. Er finde ein solches entschlossenes Handel richtig, um einen flächendeckenden Lockdown in der Corona-Krise zu verhindern, teilte BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. Lokale Schließungen seien der Preis dafür.
Zudem sei jetzt, da der Tourismus in der Region jahreszeitlich bedingt zurückgehe, auch ein guter Zeitpunkt, um die Infektionszahlen durch entschiedenes Eingreifen wieder herunterzufahren. Dann könne man hoffen, dass die Zahlen für das wichtige Weihnachtsgeschäft wieder niedriger seien, heißt es weiter.
Update vom 20. Oktober, 10.50 Uhr: Ab dem heutigen Dienstag, 14 Uhr, gelten im Kreis Berchtesgadener Land die Ausgangsbeschränkungen. Davor strömten die Menschen allerdings noch einmal nach draußen. Im Biergarten sammelten sich die Gäste - und auch Urlauber nutzten die Zeit noch, um in Booten über den Königssee zu fahren oder die Bergbahn zum Jenner zu nehmen.
Update vom 20. Oktober, 10.32 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat die Entscheidung zur Verhängung von Ausgangsbeschränkungen im Landkreis Berchtesgadener Land gelobt. Die Infektionszahlen dort seien fünfmal so hoch wie es „tolerabel“ sei, sagte der CDU-Politiker im „Frühstart“ von RTL/ntv. „Deshalb habe ich größten Respekt vor den Verantwortlichen vor Ort, vor dem Landrat, Bürgermeister, aber auch vor der bayerischen Staatsregierung, weil sie schnell und umfassend handeln. Damit helfen sie uns, einen allgemeinen Lockdown in ganz Deutschland zu verhindern.“
„Wir müssen verstehen, dass Maßnahmen in Hotspots keine willkürlichen Maßnahmen sind, um Menschen das Leben schwer zu machen, sondern dass sie notwendig sind, um andere Menschen zu schützen vor Ort“, so Altmaier weiter. „Wir müssen die Infektionsdynamik, die wir seit ungefähr zehn Tagen sehen, brechen.“
Obwohl der Landkreis Berchtesgaden besonders betroffen ist, steigen auch in anderen Kreise in Bayern in die Zahlen. Im Landkreis Weilheim-Schongau steht die Corona-Ampel derweil auf Rot - nun gelten neue Regeln.
Update vom 20. Oktober, 09.13 Uhr: Schlechte Nachrichten aus dem Corona-Hotspot Berchtesgadener Land (BGL): Wie Landrat Bernhard Kern erklärte, steigt die Zahl der Covid-19*-Erkrankten im Krankenhaus. „Die Covid-Patienten werden mehr. Und das Krankenhaus in Bad Reichenhall ist natürlich gefordert“, sagte der CSU-Politiker. Dies sei auch der Grund für die Ausgangsbeschränkungen (siehe Update vom 19. Oktober, 21.44 Uhr), die ab 14 Uhr in dem Landkreis gelten. An den Kapazitätsgrenzen sei das Krankenhaus aber nicht, so der Landrat weiter.
Kern hofft durch die Maßnahmen auf mehr Normalität nach den Herbstferien. „Die Herbstferien werden nicht so sein, wie wir uns das eigentlich wünschen“, sagte er. Für Tourismus und Wirtschaft stellten die Maßnahmen natürlich extreme Einschnitte dar. „Mir ist das Wichtigste, dass wir die Gesundheit in den Vordergrund stellen, daher auch die Beschränkungen“, sagte er.
Update vom 20. Oktober, 8.23 Uhr: Melanie Huml (CSU) hat die Ausgangsbeschränkungen im Kreis Berchtesgadener Land als den richtigen Weg bezeichnet. „Schnell steigende Corona-Zahlen ohne offensichtliche klare Infektionsherde erfordern ein schnelles Durchgreifen“, teilte die bayerische Gesundheitsministerin am Dienstag in München mit.
Ab 14 Uhr gelten in der Region die ersten Ausgangsbeschränkungen seit den Kontaktsperren im Frühjahr. Die Menschen dürfen die eigene Wohnung dann nur noch aus triftigen Gründen verlassen. Schulen, Kitas und Restaurants müssen schließen, Veranstaltungen werden untersagt. Die neuen Beschränkungen gelten vorerst für 14 Tage. „Die Maßnahmen sind zwar ohne Frage einschneidend“, sagte Huml. Aber angesichts der hohen Infektionszahlen müsse die Notbremse gezogen werden. Am Montagabend lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 272,8 - bundesweiter Spitzenwert.
Update vom 19. Oktober, 21.44 Uhr: Die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) appellierte in der „Rundschau“ im Bayerischen Fernsehen einen Appell an die Bürger im Berchtesgadener Land, sich an die neuen Regeln zu halten. Weiter erklärte sie die Verordnungen, die wichtig seien, um das Infektions-Geschehen wieder nach unten zu steuern, damit das Gesundheitssystem nicht überlastet wird.
Update, 18:50 Uhr: Erstmals seit dem Lockdown im Frühjahr gelten wegen extrem gestiegener Corona-Zahlen im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land wieder strikte Ausgangsbeschränkungen. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist ab diesem Dienstag von 14.00 Uhr an nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt, wie Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) am Montagabend nach einer Krisensitzung mit Landratsamt und Regierung von Oberbayern in Bad Reichenhall mitteilte. Diese bayernweit ersten Ausgangsbeschränkungen seit Monaten gelten vorerst für 14 Tage.
Zudem müssen Schulen und Kitas schließen. Es soll lediglich eine Notbetreuung geben, wie Landrat Bernhard Kern sagte. Auch Freizeiteinrichtungen aller Art sowie Restaurants dürfen nicht mehr öffnen. Ausnahmen gibt es nach Angaben von Landrat Kern unter anderem für Mitnahme-Angebote in der Gastronomie. Veranstaltungen werden untersagt, mit Ausnahme von Gottesdiensten. Hotels müssen ebenfalls schließen, außer für Übernachtungen für Geschäftsreisende.
Zu triftigen Gründen für das Verlassen der Wohnung zählen beispielsweise die Ausübung beruflicher Tätigkeiten, nötige Einkäufe, aber auch Sport und Bewegung an der frischen Luft - dies aber nur alleine oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands, wie Landrat Kern sagte. Die „Daumenschrauben“ müssten nun angezogen werden.
Nach Angaben von Ministerin Kaniber lag im Landkreis die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 272,8. Alleine seit gestern habe es 57 Neuinfektionen gegeben. Das Robert Koch-Institut hatte am Montag (Stand: 00.00 Uhr) für den Landkreis noch eine Sieben-Tage-Inzidenz von 252,1 gemeldet - das war zunächst ein bundesweiter Rekord.
Update, 18.35 Uhr: Landrat Bernhard Kern betont auf Nachfrage, dass es sich nicht um einen „Lockdown“ handle. Es gebe Unterschiede zum Frühjahr, wo „alles stillstand“. Dies sei jetzt in dieser Form nicht beschlossen worden.
Update, 18:32 Uhr: Ferner werden sämtliche schulische Einrichtungen für den angegebenen Zeitraum (siehe Update von 18:08 Uhr) geschlossen. Eine Notbetreuung werde eingerichtet. Die Maskenpflicht gilt in veschiedenen Bereichen, etwa auch an Bahnhöfen und Bushaltestellen, von sechs bis 23 Uhr in Freilassing, Bad Reichenhall und Berchtesgaden in den Fußgängerzonen und in Schönau am Königssee vom Parkplatz Königssee bis an den See.
Update, 18.22 Uhr: Auch die Gastronomie wird geschlossen. Ausgenommen sind Mitnehm-Angebote bis 20 Uhr. Auch Beherbungsbetriebe werden geschlossen, außer für Geschäftsreisenden. Der Besuch von Krankenhäusern und Reha-Kliniken ist untersagt. Ausgenommen hiervon sind Geburts- und Palliativstationen, sowie Hospize.
Update, 18:15 Uhr: Nun spricht Bernhard Kern, Landrat im Berchtesgadener Land. Man habe nicht damit gerechnet, dass man nach dem Frühjahr des laufenden Jahres nochmals derart drastische Maßnahmen ergreifen müsse. „Jeder wird angehalten, die Kontakte außerhalb des eigenen Hausstands auf ein Minimum zu reduzieren“, so Kern. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist nur bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt. Außerdem gilt ein allgemeines Veranstaltungsverbot.
Update, 18:08 Uhr: „Die oberste Priorität hat die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger. Wir haben für das gesamte Berchtesgadener Land eine Ausgangsbeschränkung beschlossen. Diese gilt ab morgen, 20. Oktober. Keiner hat sich das gewünscht“, so Michaela Kaniber, Landwirtschaftsministerin in der Bayerischen Staatsregierung. Die Maßnahmen gelten vorerst 14 Tage lang.
Update, 18:02 Uhr: Nach knapp 30 Minuten Verzögerung hat jetzt die Pressekonferenz begonnen.
Update, 17.37 Uhr: Noch verzögert sich die Pressekonferenz, die für 17.30 Uhr angekündigt war.
Update, 17.28 Uhr: Kommt ein Lockdown auf den Landkreis Berchtesgadener Land zu? Ab 17:30 gibt es eine Pressekonferenz zur aktuellen Lage. Wir berichten live.
Update vom 19. Oktober, 14.31 Uhr: Auf der Pressekonferenz nach dem Treffen des CSU-Vorstandes äußerte sich Markus Söder zur Corona-Situation im Landkreis Berchtesgadener Land - und kündigte ernste Konsequenzen an. Im Kampf gegen die extrem gestiegenen Corona-Infektionszahlen (siehe Update vom 19. Oktober, 11.37 Uhr) will der Ministerpräsident praktisch einen „Lockdown“ verhängen. Es werde ein Maßnahmenpaket geben, „das einem Lockdown entspricht“, sagte Söder. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) solle gemeinsam mit dem Landkreis und der Regierung von Oberbayern die Details ausarbeiten.
Das öffentliche Leben müsse heruntergefahren werden. „Anders geht es nicht“, sagte Söder. Die Kontakte der Infizierten könnten dort nicht mehr verfolgt werden. „Also müssen Kontakte fundamental beschränkt werden“, sagte er. Es werde sehr konsequent und sehr deutlich reagiert werden. „Es wird das härteste Protokoll sein, dass wir jetzt an der Stelle haben werden.“
Der Kreis Berchtesgaden ist mit einer Bevölkerungsdichte von 126 pro Quadratkilometer vergleichsweise dünn besiedelt. Wie es zu der Infektionswelle kommen konnte, ist nicht genau geklärt. „Ausgangspunkt war auch wieder eine entsprechende Party“, sagte Söder. Möglicherweise kommen weitere Infektionsherde infrage. Auch die Nähe zu Österreich dränge zu einschneidenden Maßnahmen, erklärte der Ministerpräsident. Wenn jetzt nicht konsequent gehandelt würde, sei die hohe Zahl nicht mehr zu reduzieren.
Der Landkreis Berchtesgadener Land zählte alleine seit vergangenen Freitag 118 neue Corona-Infektionen, wie das Landratsamt nun am Montag (19. Oktober) mitteilte. Mehr als 700 Kontaktpersonen befänden sich in häuslicher Quarantäne. In den Kliniken des Landkreises würden derzeit 13 an Covid-19 erkrankte Patienten stationär betreut, keiner von ihnen auf der Intensivstation. Allerdings gehen Mediziner davon aus, dass schwere Verläufe der Erkrankung mit Zeitverzug auftreten werden.
Update vom 19. Oktober, 11.37 Uhr: Trauriger Spitzenreiter in Hinblick auf die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist nun das Berchtesgadener Land. Wie die Bild berichtet, ist dort nun eine Sieben-Tages-Inzidenz von 252,1 erreicht worden. Aktuell tagt in dem bayerischen Landkreis jetzt deshalb der Krisenstab.
Am vergangenen Samstag (17. Oktober) lag der Wert noch bei 149,16. Trotz verschärfter Maßnahmen ist er weiter gestiegen, so die Bild weiter. Am Wochenende gab es in einer Shisha-Bar im Berchtesgadener Land einen größeren Polizei-Einsatz (siehe Erstmeldung vom 18. Oktober).
Erstmeldung vom 18. Oktober 2020:
Freilassing - Erst am vergangenen Mittwoch hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in der Corona-Pandemie in Bayern eine Sperrstunde verkündet. Das bedeutet, ab einem 7-Tage-Inzidenzwert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohnern müssen gastronomische Betriebe um 22 Uhr schließen. Ein Shisha-Bar-Betreiber im oberbayerischen Freilassing (Landkreis Berchtesgadener Land) nahm das aber nicht so ernst. Und auch die Einhaltung anderer Corona*-Regeln sah der 30-Jährige eher locker.
Deutlich nach 22.00 Uhr, gegen 22.35 Uhr, kontrollierte die Polizei Freilassing eine Shisha-Bar auf die Einhaltung der Corona-Beschränkungen. Dabei stellten die Beamten gleich mehrere Verstöße fest. Zunächst waren zu diesem Zeitpunkt über 100 Personen in der Bar anwesend. Erlaubt waren aber maximal 80. Außerdem hätte der Betreiber bereits um 22 Uhr schließen müssen, denn das Berchtesgadener Land ist trauriger Corona-Spitzenreiter in Bayern, was die 7-Tage-Inzidenzzahl* angeht. Hier gab es am Freitag 134,05 Infektionsfälle auf 100.000 Einwohner.
Immerhin konnte der 30-jährige Betreiber ein Hygienekonzept für die Shisha-Bar vorweisen. Doch die wenigsten Gäste schienen sich daranzuhalten. Und auch eine vorgeschriebene Gästeliste führte der Gastronom nicht. Zu größeren Vorfällen kam es bei der Kontrolle aber nicht. Die Gäste verließen ohne Widerstand und mit Maske die Bar.
Verfolgen Sie in unserem aktuellen News-Ticker die Corona-Lage in Bayern.
Aufgrund der aktuell sehr stark ansteigenden Infektionszahlen hat das Polizeipräsidium Oberbayern Süd die polizeiliche Kontrolltätigkeit intensiviert und wird die Einhaltung der geltenden Bestimmungen streng überwachen. Gerade in sog. Hotspot-Regionen mit hohen Inzidenzwerten müssen Uneinsichtige mit einer konsequenten Ahndung ihres Fehlverhaltens rechnen. Daher mein Appell: Es ist für uns alle sehr wichtig, die geltenden Regeln und Beschränkungen zu beachten. Jede Infektion mit dem Corona-Virus ist eine zu viel! Zeigen Sie Solidarität, nehmen Sie Rücksicht und übernehmen Verantwortung für sich und andere! Mit dem Einhalten von Abstand und dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutz können Sie Menschenleben retten!
Die weiteren Ermittlungen in dem Fall übernimmt ebenfalls die Polizei Freilassing. Die aufgenommenen Verstöße wurden auch an das Landratsamt Berchtesgadener Land weitergegeben. Schon jetzt ist abzusehen, dass den Bar-Betreiber ein empfindliches Bußgeld erwartet. (tel) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.