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Ischgl-Drama geht erneut los: „Kitzloch“-Mitarbeiter positiv auf Corona getestet

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Die Bar Kitzloch in Ischgl.
Die Bar Kitzloch in Ischgl. © Eibner-Pressefoto / EXPA / Groder / Eibner Europa / Imago

Ein Mitarbeiter der Bar „Kitzloch“ in Ischgl wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Gäste, die am 23. und 24. Dezember im Lokal waren, werden gebeten sich testen zu lassen.

Ischgl - „Ich glaub, es geht schon wieder los! Das darf doch wohl nicht wahr sein“, singt Roland Kaiser in einem berühmten Schlagerhit, der in einstigen Après-Ski-Zeiten auch in Ischgl oft durch die Lautsprecher der Bars schallte. Am Montagnachmittag (27. Dezember) gab das Land Tirol bekannt, dass ein Mitarbeiter der Bar „Kitzloch“ in Ischgl positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Das ist damit der erste offizielle Fall in einem Ischgler Betrieb in der Saison 2021/22. Schon im Jahr 2020 meldete das Kitzloch den ersten offiziellen Corona*-Fall in Ischgl.

Mitarbeiter der Bar „Kitzloch“ in Ischgl positiv auf Corona getestet

Ein Servicemitarbeiter der Ischgler Bar „Kitzloch“ wurde in der vergangenen Woche positiv auf das Coronavirus getestet. Gäste, die am 23. oder 24. Dezember in der Bar waren, werden gebeten, einen PCR-Test* zu machen. Das teilte das Land Tirol am Montagnachmittag mit. Zwischen dem positiven Testergebnis und der Information der Öffentlichkeit lagen demnach einige Tage.

Menschen, die im betroffenen Zeitraum in der Bar waren, sollen außerdem auf ihren Gesundheitszustand achten, Abstand halten, Menschenansammlungen meiden und eine FFP2-Maske* tragen, teilte das Land Tirol weiter mit. Dem Fall ist der Code LA-Aufruf-Kitzloch-27122021 zugeordnet. Mit diesem Code können sich Betroffene über den Link „Tirol testet“ zum PCR-Test anmelden.

Verbraucherschützer kündigt an „Ereignisse genau zu beobachten“

In Ischgl dürfen aufgrund der aktuellen Corona-Maßnahmen* nur Geimpfte* oder Genesene die Skilifte benutzen sowie in Restaurants und Cafés einkehren. Die 2G-Nachweise werden in der Gastronomie, in der Hotellerie sowie beim Kauf des Skipasses kontrolliert. Zudem müssen sich Gäste beim Eintreffen in einem Café oder Restaurant per QR-Code registrieren und einchecken. Das soll der Kontaktnachverfolgung dienen. Der Konsum von Speisen und Getränken ist nur mit zugewiesenem Sitzplatz möglich. Dem klassischen Après-Ski wurde damit ein Riegel vorgeschoben, auch Clubs und Diskotheken bleiben geschlossen. Gäste dürfen zudem nicht direkt an der Bar Platz nehmen.

Peter Kolba, dem Chef des österreichischen Verbraucherschutzvereines, hat aufgrund der aktuellen Meldung aus dem „Kitzloch“ Zweifel an der Wirksamkeit der Maßnahmen: „Wieso muss öffentlich zum Testen aufgefordert werden, wenn das doch über die vorgeschriebene Gästeregistrierung viel schneller möglich wäre?“, fragt Kolba am Montagnachmittag in einer Aussendung, wie die Deutsche Presse-Agentur mitteilte. „Hat man im Kitzloch keine Gästeregistrierung durchgeführt? Wurde die positive Probe auch auf Omikron sequenziert? Mit welchem Ergebnis?“, will der Verbraucherschützer weiter wissen. Der Verbraucherschutzverein kündigte außerdem an, die Ereignisse sehr genau zu beobachten und „neuerlich zu rechtlichen Schritten zu greifen, falls man in Tirol neuerlich durch den Vorrang der Tourismuseinnahmen vor der Gesundheit von Menschen, einen Hotspot auslösen sollte.“

So sah es im Kitzloch einmal aus. Aktuell dürfen Gäste in Ischgl aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht direkt an der Bar Platz nehmen, weshalb im Kitzloch extra Tische zwischen Bar und Barhocker platziert wurden.
So sah es im Kitzloch einmal aus. Aktuell dürfen Gäste in Ischgl aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht direkt an der Bar Platz nehmen, weshalb im Kitzloch extra Tische zwischen Bar und Barhocker platziert wurden. © Eibner-Pressefoto/EXPA/Groder / Eibner Europa / Imago

„Kitzloch“: Schon 2020 erster offizieller Corona-Fall in Ischgl

Das „Kitzloch“ meldete schon im Jahr 2020 zu Beginn der Pandemie* den ersten offiziellen Corona-Fall in Ischgl*. Nun führt die Bar diese unfreiwillige Tradition auch in der Saison 2021/2022 fort.

Von der Meldung des ersten offiziellen Corona-Falles in einem Betrieb bis zum Ende der gesamten Ski-Saison vergingen im Jahr 2020 nur wenige Tage. Am 9. März 2020 schlossen die Behörden nach Bekanntwerden des positiven Tests zunächst die Bar „Kitzloch“ in Ischgl, am 10. März dann alle Après-Ski Lokale. Andere Gastronomie-Betriebe, die nicht als Après-Ski-Bars gemeldet waren, durften zunächst geöffnet bleiben. Am 13. März mussten auch sie schließen - Ischgl sowie weitere Orte wurden unter Quarantäne gestellt. Die Saison 2020/2021 fiel in Ischgl komplett aus, die Lifte standen erstmals komplett still.

Nun bleibt abzuwarten, welche Folgen der positive Corona-Fall im „Kitzloch“ für die Saison 2021/22 hat. Ischgl steht international im Fokus, es galt zu Beginn der Pandemie als eine der Drehscheiben Europas für das Coronavirus. Experten sahen im Jahr 2020 Fehler beim Corona-Krisenmanagement* in dem Wintersportort, zahlreiche Klagen folgten.

Österreich hatte zuletzt die Sperrstunde für Silvester aufgehoben. Etwa eine Woche darauf ruderte die Regierung aufgrund der Omikron-Variante* des Coronavirus zurück und legte die Sperrstunde für die Gastronomie auf 22 Uhr (zuvor 23 Uhr) fest. Diese frühere Sperrstunde gilt ab Montag, 27. Dezember, und inkludiert auch Silvester. Eine Anfrage von Merkur.de beim Tourismusbüro in Ischgl ergab, dass das Silvesterfeuerwerk in Ischgl wie geplant stattfinden soll und die derzeitigen Auflagen (Stand: 27. Dezember) keine Ausgangssperren für Silvester vorsehen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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