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Die Polizei jagt den Barbie-Mann

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Markant: Das Mädchen sagt, der Unbekannte hatte an der linken Kinnseite einen großen Pickel oder Warze
Markant: Das Mädchen sagt, der Unbekannte hatte an der linken Kinnseite einen großen Pickel oder Warze © Polizei

Bayreuth - Es ist eine unheimliche Serie, die der Polizei in Bayreuth momentan Rätsel aufgibt – und Eltern nicht mehr ruhig schlafen lässt.

Dreimal innerhalb einer Woche versuchten Unbekannte, Mädchen auf dem Heimweg von der Schule in ihr Auto zu locken. Einem Mädchen versprach ein Mann eine Barbiepuppe, wenn sie mit ihm komme! Nur dank der Gegenwehr der Opfer misslangen die Entführungsversuche!

Noch weiß die Polizei nicht, ob zwischen den Taten ein Zusammenhang besteht. Dennoch wurden die Zivilstreifen an den Tatorten verstärkt. Die heißeste Spur gibt es zu einem Übergriff vom Mittwoch vor einer Woche: In Bayreuth wurde gegen 14.40 Uhr ein Mädchen (9) von einem blauen VW-Kombi überholt. Polizeisprecher Georg Löffler: „Der Fahrer stieg aus, packte das Mädchen wortlos am Arm und versuchte, es in Richtung seines Wagens zu ziehen.“ Das Kind wehrte sich und schrie – da ließ der Mann von ihm ab und floh.

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Die Kripo nimmt die Aussage des Opfers sehr ernst. Löffler: „Wir schätzen sie als glaubwürdig ein.“ In stundenlanger Kleinarbeit fertigte ein Polizeizeichner ein Phantombild des Unholds. Es zeigt einen 50- bis 60-jährigen Mann mit Halbglatze, einer randlosen Brille sowie einem auffälligen Pickel oder einer Warze auf dem Kinn. Er soll eine blaue Stoffjacke, Jeans und schwarze Trekkingschuhe getragen haben. „Trotz der präzisen Beschreibung fehlt uns aber bisher jede Spur“, räumte Polizeisprecher Stefan Walter ein. Es habe aber einige Hinweise gegeben.

Nur einen Tag nach dem Bayreuther Fall beschrieb eine Achtjährige in Bischofsgrün einen maskierten Mann, der sie zu sich ins Auto habe locken wollen. Er habe ihr eine Barbiepuppe versprochen, wenn sie mit ihm fahre. Zu Hause habe er noch viele weitere Puppen. Doch die Kleine wich zurück, sagte: „Ich muss weiter.“ Darauf habe der Unbekannte gesagt: „Vielleicht das nächste Mal“, und sei davongefahren.

Aufruhr herrscht seit Montag auch in Speichersdorf: Dort soll ein Mann (45 bis 50 Jahre, ca. 1,70 Meter groß, Bierbauch, sprach gebrochen Deutsch) versucht haben, ein Mädchen (11) in sein Auto zu zerren. Während die Polizei hinter die Aussage des Kindes noch Fragezeichen setzt, hat sich in Speichersdorf eine Bürgerwehr gebildet. Polizeisprecher Walter: „Jeder Ortsfremde, der allein im Wagen sitzt, ist verdächtig. Selbst unsere Zivilstreife wurde angesprochen, was sie da mache.“

Nach den Erfahrungen mit Kofferraum-Vergewaltiger Sebastian G. (25) nimmt die Polizei die Anzeigen sehr ernst: Der Arbeiter hatte am Weihnachtstag in Regensburg eine 16-Jährige entführt und in Österreich vergewaltigt. Zuvor hatte er bereits in Chemnitz eine Frau in den Kofferraum gezwungen, missbraucht und in einen Fluss gestoßen.

Quelle: tz

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