Dokumente von Hitler für 27.000 Euro versteigert

Fürth - Bislang unbekannte Dokumente aus Adolf Hitlers Zeit als Gefangener in Landsberg am Lech sind am Freitag für 27.000 Euro versteigert worden. Ein Privatmann ersteigerte die Dokumente.
Wie das Auktionshaus, das die rund 500 Schriftstücke und Unterlagen angeboten hatte, berichtete, habe ein Privatmann aus Deutschland das entsprechende Gebot abgegeben. Er sei bei der Auktion in Fürth nicht selbst dabei gewesen, sondern habe schriftlich geboten. Die Dokumente hatte ein Mann aus Nürnberg versteigern lassen; sein Vater hatte sie wohl zufällig in den 1970er Jahren auf einem Trödelmarkt zusammen mit alten Büchern erworben. Zu den Unterlagen gehören das bislang verschollene Aufnahmebuch der Festung Landsberg, rund 350 Besucherkarten und etliche Briefe der Anstaltsleitung. Das Mindestgebot lag bei 25.000 Euro.
Wissenschaftliche und staatliche Stellen hatten sich bereits im Vorfeld der Auktion zurückhaltend gezeigt. Das Bayerische Staatsarchiv hatte zunächst offen gelassen, ob es ein Gebot abgibt. Der aufgerufene Betrag sei hoch, hatte der Leitende Direktor Peter Fleischmann erklärt. Außerdem seien durch die Auswertung der Unterlagen keine neuen wichtigen Forschungsergebnisse zu erwarten. Es handele sich dabei um “Fakten am Rande“ und um “keine neuen Erkenntnisse“.
Die Besucherkarten etwa geben Aufschluss darüber, wer Hitler in Landsberg besuchte, wer unter vier Augen mit ihm sprechen durfte und wie lange die Besuche jeweils dauerten. Hitler war wegen des gescheiterten Putschversuchs im November 1923 bis Ende 1924 in Landsberg inhaftiert. Historisch belegt ist, dass er dort von der Gefängnisleitung eine Vorzugsbehandlung erhielt und etliche Besucher empfangen durfte.
dpa