„Viele meinten, bitte schaltet ein“: Familie lässt Weihnachtshaus trotz Energiekrise erstrahlen

40.000 LED-Lichter leuchten am Haus der Familie Schott. Eigentlich wollten sie die Weihnachtsdeko in diesem Jahr sein lassen. Warum sie sich trotz Energiekrise dazu entschlossen haben, erklären sie Merkur.de.
Schwaig - Eigentlich wollte Herr Schott dieses Jahr auf seine Weihnachtsdeko verzichten. Im Sommer habe er sich noch mit anderen besprochen, die ebenfalls jedes Jahr ein Weihnachtshaus erstrahlen lassen. „Wir meinten damals, wir lassen es“, erzählt Oliver Schott im Gespräch mit Merkur.de. „Und so viele meinten aber, bitte, bitte schaltet doch ein.“ Also schaltet Schott seine 40.000 LEDs doch ein. Allein für den Starttermin, am Mittwoch (23. November), hätten sich zahlreiche Schaulustige angekündigt.
Weihnachtshaus in Schwaig erstrahlt trotz steigender Energiekosten: Familie nennt Grund
Das Weihnachtshaus der Schotts ist über die Region hinaus bekannt. Seit 14 Jahren leuchtet das Haus der Familie zur Weihnachtszeit im Nürnberger Land in den buntesten Farben. „Ich war schon immer ein Weihnachtsfan.“ Drei bis fünf Tage braucht die Familie, um das Haus in Schwaig zu schmücken. Am großen Christbaum würden allein 2.000 LED-Lämpchen leuchten, an der beliebten Weihnachtskugel, die er auch für Fotos gerne nutzt, hängen sogar 4.000. Insgesamt erstrahlen satte 40.000 LED auf dem Grundstück der Schotts. Und das in Zeiten der Energiekrise, in der die Strom- und Gaskosten enorm ansteigen.
Schott sieht das gelassen. „Mir ist es das Wert, ich bin Profimusiker und stimme mich so auf die Weihnachtszeit ein.“ Der 42-Jährige ist Gospelsänger und tritt vor allem zur Weihnachtszeit in verschiedenen Kirchen auf. Weihnachtsdeko gehöre da einfach dazu. Warum das Haus so bunt beleuchtet ist? „Gelb gefällt mir gar nicht“. Bunt sei farblich schöner, „als Gospelsänger schwebt man da ein bisschen ab“, erklärt er und lacht.
Weihnachtshaus der Familie Schott in Schwaig: „Wir haben jeden Abend Full House“
Für seine Entscheidung, die Weihnachtsbeleuchtung trotzdem einzuschalten, habe Schott nur sehr wenig negative Reaktionen erhalten. „95 Prozent der Leute waren alle begeistert.“ In der Region ist das Haus der Familie durchaus eine Attraktion. „Wir haben jeden Tag Full House“, zahlreiche Besucher kommen, um die Lichter zu bestaunen. Auch die meisten Nachbarn versammeln sich an den Abenden vor dem Haus. „Die haben sich alle an die Lichter gewöhnt“. Manche hätten sogar angeboten, „was dazuzuzahlen“.

Zum Laternenzug am 11. November kamen die Kinder in Scharen in den letzten Jahren vorbei. In diesem Jahr war das allerdings nicht möglich. Um seinen Beitrag zur Energiekrise dennoch zu leisten, hat Schott beschlossen, das Haus erst am 23. November „einzuschalten“, nicht wie sonst am 11. November. Es wird auch nicht bis zum 6. Januar leuchten, sondern nur bis zum 26. Dezember. Zudem schaltet er jeden Abend die Lichter eine Stunde eher aus, als in den vergangenen Jahren.
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„Dieses Jahr mache ich mir die Arbeit und lese jeden Tag den Strom ab“
Wie viel er für die ganzen Lichter zahlt, kann Schott nicht sagen. Da er durch die aktuelle Krise so oft gefragt wird, will er es dieses Mal aber mal ausrechnen. „Dieses Jahr mache ich mir die Arbeit und lese jeden Tag den Strom ab.“ Sein Anbieter erhöhe die Preise allerdings erst zum Jahreswechsel, daher dürfte es nicht mehr sein als letztes Jahr.
Andere Weihnachtshäuser in Bayern haben beschlossen, in diesem Jahr auf die Lichter zu verzichten. „Manche machen es wegen der Kosten nicht“, sagt Schott Merkur.de. Andere hätten Angst, dass ihnen die Lichterketten durchschnitten werden. „Da hab ich persönlich keine Angst vor.“ (tkip)
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