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Erzbistum sieht gute Zukunft für Kloster Ettal

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Das Kloster Ettal © dpa

Ettal/München - Das Erzbistum München-Freising sieht trotz des Missbrauchsskandals im Kloster Ettal eine gute Zukunft für Schule und Internat der Benediktinerabtei.

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“Ich begrüße es ausdrücklich, wie die Klostergemeinschaft und Schulleitung in Ettal eine rückhaltlose Aufklärung aller Verdachtsmomente und Vorgänge vorantreibt“, teilte Generalvikar Peter Beer am Donnerstag in München mit. Damit werde die Basis für eine gute Zukunft der Abtei sichergestellt. Der Generalvikar ist der Vertreter von Erzbischof Reinhard Marx.

Am Mittwoch hatten der zurückgetretene Abt Barnabas Bögle und sein ebenfalls aus dem Amt geschiedener Schulleiter Maurus Kraß mitgeteilt, sie hätten Papst Benedikt XVI. um eine Apostolische Visitation gebeten. Dabei handelt es sich um eine Untersuchung von Vorwürfen in einer katholischen Einrichtung durch einen päpstlichen Beauftragten - eine eher seltene Maßnahme. Eine Entscheidung über das Gesuch aus Ettal stand in Rom zunächst aus.

Das Kloster, zu dem ein Internat und ein Gymnasium gehören, hatte mindestens zwei Fälle von sexuellem Missbrauch an Schülern eingeräumt. Der Missbrauch durch einen inzwischen gestorbenen Pater ist bereits verjährt. Ein Ordensgeistlicher soll 2005 einem Schüler zu nahe gekommen sein.

In zwei Fällen sollen Mönche “unangemessener körperlicher Züchtigung“ schuldig sein, wie es die Abtei nennt. Es geht um Kopfnüsse und dergleichen mehr. Ein weiterer Pater zeigte sich erst vergangene Woche bei der Staatsanwaltschaft selbst an. Dabei spielen aber nach Auskunft des Klosters weder sexueller Missbrauch noch körperliche Gewalt eine Rolle. Staatsanwaltschaft und Abtei äußerten sich bislang nicht zum Inhalt der Selbstanzeige.

Am Freitag (5. März) will der vom Kloster eingesetzte Sonderermittler und Münchner Strafverteidiger Thomas Pfister in Ettal seinen vorläufigen Schlussbericht zu den internen Ermittlungen der Öffentlichkeit vorstellen. Unabhängig davon laufen die Ermittlungen bei der Staatsanwaltschaft München II.

dpa

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