Exhäftling soll Schwester bedroht haben
München - Ein Ex-Häftling muss sich seit heute vor dem Münchner Landgericht verantworten. Er soll, bewaffnet mit einem Knüppel, seine Schwester bedroht haben.
Schon bald nach Verbüßung der jüngsten seiner insgesamt über 25-jährigen Gefängnisstrafen soll ein Ex-Häftling von seiner Schwester unter Drohungen mit einem Knüppel die Herausgabe von 50.000 Euro verlangt haben.
Gegen den Mann verhandelt das Münchner Landgericht seit Donnerstag wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung - bei einem Schuldspruch droht ihm Sicherungsverwahrung. Der 65-Jährige hat den Vorwurf zum Prozessauftakt bestritten.
Laut Anklage hat der Ex-Häftling immer wieder hohe Summen erbeutet, die er bei seiner Mutter und nach deren Tod bei der Schwester in Sicherheit brachte. Der Angeklagte behauptete, ein Mithäftling habe ihm nach einem Lottogewinn 300.000 Euro geschenkt. Die Schwester zahlte laut Anklage ihrem Bruder nach dessen jüngster Haftentlassung 2011 ein Restguthaben von 193.000 Euro aus. Der Angeklagte fühlte sich „über den Tisch gezogen“ und soll im Mai 2013 auf der Straße mit erhobenem Holzknüppel auf seine Schwester losgegangen sein. Sie entkam.
Der Angeklagte sagte dagegen, er habe nur „ganz ruhig“ mit seiner Schwester geredet, plötzlich sei die Polizei da gewesen. Auf den Mann könnten jetzt Forderungen früherer Geschädigter zukommen und auf die Schwester ein Verfahren wegen möglicher Geldwäsche, sagte der Staatsanwalt.
lby