Feuerwerk für Ehrenbürgerin Magdalena Neuner

Wallgau - Rund 3000 Fans und Freunde haben Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner am Freitagabend ein herzliches Willkommensfest in ihrer Heimat Wallgau beschert.
Es war das am besten gehütete Geheimnis in Wallgau. Am Freitagabend beim großen Empfang der zweifachen Goldmedaillen-Gewinnerin auf dem Dorfplatz ließ Bürgermeister Hansjörg Zahler dann die Katze aus dem Sack: Magdalena Neuner ist ab sofort Ehrenbürgerin des 1400-Seelendorfes – und zwar auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderates.
Jubelnder Empfang für Magdalena Neuner in Wallgau
Die 23-Jährige wird damit zur ersten Ehrenbürgerin Wallgaus seit mehr als 70 Jahren. Doch die Auszeichnung sollte nicht das einzige Geschenk des Abends bleiben: Von Pfarrer Mieczyslaw Studzienny gab’s den Heiligen Josef, vom Bayerischen Rundfunk eine Riesentorte, von Staatsminister Siegfried Schneider einen Rucksack mit bayerischem Wappen, von der Gemeinde einen Dirndl-Nähkurs und...
Magdalena Neuner genoss ihre Rückkehr in vollen Zügen. „Es ist unheimlich schön, dass so viele Leute da sind“, meinte sie strahlend, „so viele Einwohner hat Wallgau doch gar nicht“. In der Tat: Die vielen Zuschauer kamen von überall her und schwenkten eifrig die weißblauen Rautenfahnen mit Neuners Lachen drauf. Natürlich waren auch die sechs Ohlstädter Mannsbilder samt Tracht gekommen, die ihrem Idol gar bis nach Vancouver gefolgt waren. „Die Magdalena ist einfach positiv und bodenständig“, sagte Martin Bader.
In das gleiche Horn stieß der Schauspieler Klaus Guth (69), der seit vielen Jahren in Wallgau lebt. „Ich bewundere sie, und ich bin todsicher, dass sie nie und nimmer ausflippt.“ Dafür gibt es bei der 23-Jährigen überhaupt keine Anzeichen. Denn wer sich nach zwei Wochen Olympia aufs eigene Bett freut und den Schweinsbraten von Mama Margit, der weiß, wo seine Wurzeln sind.
Der 5. März war Magdalena Neuners Tag. Dass dieser gelungen ist, war 350 freiwilligen Helfern zu verdanken. „Nach Magdalenas Silbererfolg haben wir unverzüglich mit den Vorbereitungen begonnen“, plauderte der Zahler bei einer Pressekonferenz im Haus des Gastes aus dem Nähkästchen. Zum Schluss sei die Organisation so viel geworden, dass das Rathaus zu „einer Event-Agentur mit angeschlossener Gemeinde“ mutierte.
Der wochenlange Aufwand gipfelte in einem Feuerwerk.
Christof Schnürer