Fußballer des TSV Harburg (23) stirbt im Strafraum
Harburg - Drama beim TSV Harburg: Am Samstag starb einer der Spieler bei einem Vorbereitungsspiel. Nach einem Eckball brach Thomas G. auf dem Spielfeld zusammen und konnte nicht mehr wiederbelebt werden.
In der neuen Spielzeit sollte alles besser werden. Der TSV Harburg hatte den Klassenerhalt in der Kreisliga Nord erst kurz vor dem Ende der zurückliegenden Saison gesichert. Gerald Wenzel war als neuer Trainer verpflichtet worden, ein Mann mit viel Erfahrung. Doch was ihm und dem Team jetzt bevorsteht, ist viel schwerer zu bewältigen als die sportliche Aufgabe:
Der TSV gastierte beim FC Marxheim/Gansheim. Nachdem Thomas G. tags zuvor beim 1:0-Sieg gegen Bäumenheim noch auf der Bank gesessen hatte, durfte der Abwehrspieler, der auf dem Sprung in die erste Mannschaft stand, dieses Mal von Anfang an ran. Schiedsrichter Andreas Löw hatte das Spiel um 15.30 Uhr angepfiffen und wegen der hochsommerlichen Temperaturen nach rund 20 Minuten für eine Trinkpause unterbrochen.
Bis dahin lief alles normal. „Da waren keine Anzeichen, dass es ihm nicht gut geht“, sagte Trainer Gerald Wenzel zur Donauwörther Zeitung. Etwa zehn Minuten, nachdem die Partie wieder angepfiffen war, gab es einen Eckball für Harburg. Thomas G. kam mit nach vorne in den gegnerischen Strafraum, doch noch bevor die Ecke ausgeführt wurde, taumelte er plötzlich und brach zusammen. Kein Gegenspieler war in seiner Nähe. Thomas G. richtete sich noch kurz auf – und sackte dann wieder zu Boden. Erst habe man gedacht, dass er Kreislaufprobleme habe, so der TSV-Trainer, aber es sei schnell klar gewesen, dass es sehr ernst ist.
Der Spielertrainer des FC Marxheim begann mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Eine Ärztin, die nahe des Sportplatzes wohnt, wurde herbeigerufen, und ein Defibrillator wurde geholt. Es wurde alles getan, um Thomas G. ins Leben zurückzuholen. Die herbeigerufene Besatzung eines Rettungswagens und die Notärztin konnten aber nur noch den Tod des 23-jährigen Sportstudenten feststellen. „Das ist einfach unbegreiflich“, sagte Gerald Wenzel. „Man fühlt sich in einer solchen Situation einfach machtlos.“
Die Kicker des TSV Harburg sind total geschockt. Am Sonntag trafen sie sich zu einer Trauerfeier.
vp