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Ein vogelwilder Einsatz um Habicht „Rocky“

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Und  plötzlich war Habicht „Rocky“ verschwunden. Mithilfe der Feuerwehren  Peißenberg und Hohenpeißenberg kehrte er zu seinem Besitzer  zurück.

Hohenpeißenberg – Das war ein Schreck in der Morgenstunde: Heinrich Schneider aus Hohenpeißenberg wollte, wie jeden Morgen, seinen Habicht Rocky füttern und versorgen und ging zur Flugdrahtanlage, wo er seinen Vogel am Abend zuvor angebunden hatte, damit dieser sich zwar bewegen aber nicht fortfliegen konnte. Doch der Habicht war weg. „Die Anbindetechnik war defekt, und er konnte sich befreien“, sagt Schneider: „Ich habe ihn sofort gesucht.“

Er habe sich auf den Weg gemacht und den Weg eingeschlagen, den er jeden Abend geht, wenn er mit Rocky einen Spaziergang macht, bei dem er seinen Habicht Appell fliegen lässt. „Wir gehen immer die gleiche Strecke“, sagt Schneider. Als er nun ein Stück gegangen war, seien ihm Rabenkrähen in einem Baum aufgefallen, die lautstark geschimpft hätten. „Die haben mir angezeigt, dass bei ihnen etwas besonderes los ist.“ Er sei zu den Krähen hingegangen – und tatsächlich saß dort auch sein Habicht Rocky. Schneider vermutet, dass dieser eine Stelle aufgesucht hat, die er kannte.

Doch Rocky hatte sich in den Ästen eines Baumes verfangen, weil die Anbindevorrichtung noch an seinem Bein hing. „Er saß etwa 25 Meter hoch im Baum und hatte sich darin verhängt“, sagt Schneider. Da habe er sich entschlossen, die Feuerwehr hinzuzuziehen. Schneider verständigte die Hohenpeißenberger Feuerwehr und schilderte dem Kommandanten Mathias Steiner das Dilemma, in dem sich sein Habicht Rocky befand.

Doch die Hohenpeißenberger Feuerwehr konnte nichts ausrichten, weil sie keine Drehleiter besitzt. Also wurde die Peißenberger Feuerwehr eingeschaltet, die eine Drehleiter hat. „Die sind gleich angerückt“, erzählt Schneider: „Aber der Lärm, den die Drehleiter gemacht hat, hat den Vogel so gestresst, dass er es geschafft hat, sich loszureißen.“ Daraufhin habe sich die Feuerwehr zurückgezogen und Schneider suchte wieder nach seinem Habicht – und entdeckte ihn in einem Baum ganz in der Nähe. „Ich habe ihn mit Fressen angelockt und er ist zu mir heruntergeflogen“, sagt Schneider. „Ich bin überglücklich, dass ich Rocky wieder habe.“

Auch wenn die sieben Feuerwehrleute, die bei dem Einsatz vor Ort waren, Rocky nicht fangen konnten, so haben sie doch indirekt dazu beigetragen, dass der Habicht nun wieder bei seinem Besitzer ist. Schneider ist es ein Anliegen, der Feuerwehr für den „vorzüglichen Einsatz“ zu danken. „Die haben einen sehr guten Job gemacht“, lobt er.

Kathrin Hauser

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