Weil Schüler Greta Thunberg folgen: Schule zieht für Klassenfahrt drastische Konsequenz

Eine Traunsteiner Schule verweigert drei Schülern die Teilnahme an einer Klassenfahrt nach Berlin. Die Begründung erregt Aufsehen.
- Schüler aus Traunstein wurden wegen der Teilnahme an einer Demo hart bestraft.
- Die Jugendlichen hatten wie Greta Thunberg für mehr Klimaschutz demonstriert.
- Jetzt dürfen sie nicht an einer Klassenfahrt nach Berlin teilnehmen.
Traunstein - Drei Traunsteiner Schüler dürfen nach ihrer unentschuldigten Teilnahme an einer Klimademonstration nicht mit auf eine Klassenfahrt nach Berlin. Die Zehntklässler hatten in der Unterrichtszeit mit der Protestbewegung Fridays For Future demonstriert. Die Schule betonte am Freitag, dies sei keine Bestrafung der Jugendlichen für ihr politisches Engagement. Allerdings habe das unentschuldigte Fehlen den Ausschlag gegeben.
Weil sie Greta Thunberg folgen: Traunsteiner Schule verweigert Schülern Klassenfahrt
Die von der Landeszentrale für politische Bildung angebotene Fahrt im Januar sei eine Sonderveranstaltung und nicht für alle 145 Schüler des Jahrgangs angeboten worden. 60 Schüler hätten sich beworben, man habe selektieren müssen. Wie auch bei anderen Fahrten, etwa beim Schüleraustausch, habe die Zahl der Bewerber die Zahl der verfügbaren Plätze überstiegen. „Die Schulleitung muss folglich eine Auswahl treffen und tut dies kriterienorientiert“, teilte die Schule mit.
Das Schuleschwänzen sei ein solches Kriterium. „Wer unentschuldigt gefehlt hat, egal aus welchem Grund, darf nicht mitfahren“, sagte der stellvertretende Schulleiter Markus Gnad. „Schüler, die an solchen Zusatzangeboten teilnehmen, müssen sich an Regeln halten.“
Ein Spezialkommando der Polizei hat eine Geiselnahme in einem bayerischen Wohnhaus beendet. Das Motiv des Täters ist bislang noch offen.
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Klima-Aktivisten wie Greta Thunberg: Klassenfahrt nach Berlin wegen Schulschwänzen verweigert
Es gebe in der zwölften Klasse eine Klassenfahrt nach Berlin. „Da werden diese Schüler sicher auch mitfahren“, sagte Gnad. Die Sache sei mit allen Gremien der Schule besprochen worden. „Wir haben keinen Handlungsbedarf gesehen. Wir fanden das Vorgehen einwandfrei“, sagte der Elternbeiratsvorsitzende Sebastian Ring auf Anfrage.
Erst Ende November gab es in München eine große Demonstration des Münchner Ablegers von „Fridays for Future“ - mit 18.000 Teilnehmern. Wegen des Klimas kam es in der Landeshauptstadt München zu einem weiterem außergewöhnlichem Protest.
Die Klimaaktivisten von Fridays for Future haben im vergangenen Jahr viel erreicht. Ein Tweet vor Weihnachten sorgte jedoch für einen riesigen Sturm der Entrüstung. Siemens soll sich an Kohle-Bergbauprojekten in Australien beteiligen wollen. Fridays-for-Future-Demonstranten versammelten sich vor der Siemens-Zentrale am Wittelsbacherplatz.