Herzinfarkt: So hoch ist das Risiko in Bayern
München - In Bayern gibt es große regionale Unterschiede einen Herzinfarkt zu überleben. Warum ist das Risiko so ungleich verteilt? Welche Anzeichen gibt es? Wir klären die wichtigsten Fragen:
Zuerst die gute Nachricht: Mit derzeit etwa 57 000 Opfern im Jahr sterben immer weniger Deutsche sterben an einem Herzinfarkt. Für Bayern hat Dr. Ernst Bruckenberger von der Medizinischen Hochschule Hannover schlechte Neuigkeiten: Hier gibt es regional sehr starke Unterschiede, die plötzlichen Schmerzen in Brust und Arm zu überleben!
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Die tz klärt die wichtigsten Fragen:
Wie ist das Herzinfarkt-Risiko in Bayern verteilt?
„Besonders auffallend ist das Gefälle zwischen Nord- und Südbayern“, berichtet Bruckenburger. Demnach sterben bundesweit pro 100 000 Bewohner 69,2 Patienten an Herzinfarkt. In Coburg ist das Risiko aber um 89,4 Prozent höher und in Memmingen 58,7 Prozent geringer als im Bundesdurchschnitt.
Warum gibt es so dramatische Unterschiede?
Da rätseln selbst die Mediziner. Kardiologe Dr. Dirk Hamann von der Klinik Bad Wiessee sieht keine Rückschlüsse auf die medizinische Qualität vor Ort: „Die Behandlungsmöglichkeiten in den Kliniken sind inzwischen vergleichbar.“ Experten führen die Unterschiede eher darauf zurück, wie gut die Bevölkerung über erste Hilfsmaßnahmen aufgeklärt ist, wie schnell die Rettungsdienste vor Ort sein können und wie der Lebensstandard in der Region ist. Geringe Herzinfarkt-Raten können auch eine ganz einfache Erklärung haben: Wenn die Todesursache nicht richtig erkannt wurde.
Wer trägt ein höheres Herzinfarkt-Risiko?
Es fängt schon bei der sozialen Situation an: So können Stress wie auch Arbeitslosigkeit einen Infarkt begünstigen. Auch Rauchen, Fettleibigkeit und Bewegungsmangel steigern das Risiko. Zudem sind Männer mehr gefährdet als Frauen und Alte mehr als Junge.
Wann müssen die Alarmglocken schrillen?
Ein beklemmendes Engegefühl oder Brennen im Brustbereich, Atemnot, Übelkeit, Blässe, kalter Schweiß und Schwächegefühle können auf eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Sauerstoff hinweisen. Bei diesen Symptomen sollten Sie sofort den Notruf (Telefon 112) informieren. Der größte Fehler ist, nichts zu tun und die Symptome nur mit Schmerzmitteln selbst zu behandeln.
Wie groß sind die Heilungschancen?
Wenn der Infarkt rechtzeitig erkannt wird, überleben ihn vier von fünf Patienten. Kardiologe Hamann: „Das Wichtigste ist, innerhalb der ersten zwei Stunden in der Klinik zu sein.“ Doch selbst beim zweiten Infarkt kommen die meisten Menschen erst nach 180 Minuten in die Klinik.
Wie beuge ich einem Herzinfarkt am besten vor?
„Reduzieren Sie Ihr Gewicht und die Fetternährung. Kontrollieren Sie Ihr Cholestierin und lassen Sie sie hohe Werte behandeln“, empfiehlt Hamann. Als gute Vorsorge gelten auch regelmßige Bewegung und Ausdauersport wie Walken und weniger Stress. Hamanns dringendster Appell: „Hören Sie mit dem Rauchen auf! Denn damit senken Sie auch nachweislich das Risiko der Passivraucher.“
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