Perspektivisch sollen auch Notärzte direkt an einem Unfallort mit den lebensrettenden Medikamenten beliefert werden. Im Rahmen des gut 1,5 Millionen Euro umfassenden Projekts „MEDinTime“ wird dafür eine hoch komplexe Flugplanungssoftware für eine besonders leistungsfähige Drohne entwickelt. „Unsere Drohnen sehen aus wie ein Segelflugzeug und fliegen auch so aerodynamisch und effizient, können aber zudem senkrecht starten und landen“, schildert Claudia Steinhoff vom Hersteller Quantum-Systems das mit Technik gespickte Leichtgewicht aus speziellem Styropor.
Im Bauch der Drohne ist eine klimatisierte, stets trackbare und vor unberechtigten Zugriffen geschützte Transportbox, die bis zu einem Kilo Ladung verträgt. 100 Kilometer kann die Drohne mit einer Flügelspannweite von 2,40 Metern am Stück zurücklegen, bei Geschwindigkeiten von etwa 70 km/h.
Derzeit wird die genaue Strecke noch vorab am Computer bis ins Detail geplant. Doch das soll sich bald ändern: „Die Drohne bekommt den Auftrag, von A nach B zu fliegen, muss sich aber ständig selbst überlegen, wie sie am besten dahinkommt“, erläutert der für die dynamische Routenwahl Verantwortliche, Professor Jörg Böttcher von der Universität der Bundeswehr in Neubiberg (Kreis München*).
Technisch ist das bis Ende 2022 laufende Projekt den Verantwortlichen zufolge weit fortgeschritten. Die ersten, für kommendes Frühjahr geplanten Probeflüge zwischen den Krankenhäusern in Ingolstadt und Pfaffenhofen seien realistisch. Und doch dürfte es noch etwas dauern, bis aus dem Pilotprojekt ein flächendeckendes Versorgungsmodell wird. (mm/lby) *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
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