Kinderquäler legt Tochter in Gefriertruhe
Weiden - Ein 39-Jähriger soll im vergangenen Sommer seine erst drei Wochen alte Tochter nackt in den Kühlschrank, die Gefriertruhe und eine Waschmaschine gesteckt haben.
Die Anklageschrift von Oberstaatsanwalt Rainer Lehner ist an Widerlichkeit kaum zu überbieten: Kraftfahrer Harald S. (39) soll im vergangenen Sommer seine erst drei Wochen alte Tochter Nina (Name geändert) nackt in den Kühlschrank, die Gefriertruhe und eine Waschmaschine gesteckt haben. Überdies soll er sie gefesselt, ihr Gesicht unter kaltes Wasser gehalten, sie bespuckt und auf das Bett geschlagen haben.
Zum Prozessauftakt am Mittwoch vorm Landgericht Weiden räumte der Mann den Großteil der Vorwürfe ungerührt ein. Nur den Vorfall mit der Waschmaschine bestritt er. Seine lächerliche Begründung für die Taten: Er habe sein Kind abkühlen wollen, weil es draußen so heiß gewesen sei. Er sagte, er sei am 22. Juli 2013 gestresst vom Job nach Hause gekommen, als seine Tochter zu schreien begonnen habe. „Ich wollte sie nicht töten oder verletzen, sie sollte nur nicht mehr schreien“, sagte er aus.
Dann begann er damit, seine Taten zu verharmlosen. Den Schnitt ins Ohr des Säuglings? Ein Versehen. Dass er das Kind auf den Po schlug und an den Füßen durch die Wohnung trug? „Wenn ich es hochnahm, war es immer ruhig.“ Doch damit ließ sich Richter Walter Leupold nicht abspeisen. Er habe das Kind also abkühlen wollen, bemerkte der Vorsitzende: „Von 30 Grad Hitze auf 20 Grad minus? Wollen Sie uns das sagen?“ Nina hat nach Auskunft von Ärzten zum Glück keine bleibenden Schäden davongetragen. Ihr Vater sitzt seit sechs Monaten in U-Haft. „Dort ist er durch Mitgefangene erheblichen Repressalien ausgesetzt“, so sein Verteidiger. Dem Vater drohen wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen bis zu zehn Jahre Haft!
tz