Von Kuh geschubst: Landwirt bricht sich den Arm
Altötting - Kuriose Meldung aus einem Kuhstall: Am Dienstag hat eine Kuh einen Landwirt angerempelt und zu Fall gebracht. Der Mann brach sich dabei den Arm. Und ist seither nicht mehr gut auf "Nummer 638" zu sprechen.
Die Meldung der Polizeidienststelle in Altötting liest sich kurios und witzig zugleich:
"Dem Schreiber dieses Polizeiberichts ist noch aus seiner Jugend Mitte der sechziger Jahre geläufig, dass damals landwirtschaftliches Großvieh im Besitz eines veritablen Eigennamens war", heißt es in der Meldung.
Milchkühe trugen Namen wie "Flora", aber auch ein prominentes Exemplar ist ihm in Erinnerung geblieben: "Uns allen ist noch das freiheitsliebende Nutztier geläufig, das im Nachbarlandkreis seine bovine Individualität ausleben wollte und dazu mit dem wohlklingenden und medienwirksamen Vornamen „Yvonne“ (...) versehen, über Monate in die Wälder, Flure und Auen nahe Zangberg entsprang."
Worauf der Polizeibeamte eigentlich hinaus will: Auch Kühe haben offenbar einen freien Willen und sind kooperativer, wenn sie einen liebevoll ausgewählten Name tragen.
Denn das eingangs erwähnte Fleckvieh trug lediglich die Kennung "Nummer 638". Im Polizeibericht wird die Situation zwischen Jungbauer und Kuh wie folgt beschrieben: "Vielleicht war es ihre Verstimmung ob der Reduktion ihrer Rindspersönlichkeit auf die technokratische „Nr. 638“ geschuldet, die sie bewog, den sie fütternden Jungbauern anzurempeln." Der Landwirt schenkte diesem Schubser keine Beachtung und drehte dem Tier den Rücken zu. Das hätte er lieber nicht tun sollen, denn die Kuh stieß den Mann dann vollständig zu Boden. "Dabei ging nicht nur die geschäftsmäßige Beziehung zwischen Tier und Eigentümer sondern auch der linke Oberarm des Landwirtes zu Bruch, der sich nach dem Angriff nur noch aus dem Stall retten konnte.", heißt es im Polizeibericht weiter.
Der Jungbauer musste in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Zukunft des Tieres ist ungewiss, doch der Polizeibeamte hat eine Vermutung: "Jedoch scheint der Haus- (wohl eher der Stall-) segen, ob der Attacke derart unüberbrückbar schief zu hängen, dass „Nr. 638“ vermutlich dem Metzger überantwortet werden könnte."
sl