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Musikmanager hätten Tölzerin zum Star machen können - sie lehnte ab

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Linda Antonia Heue geht drei Jahre nach „The Voice of Germany“ ihren eigenen musikalischen Weg. Die Tölzerin (20) will sich von der Musikindustrie nicht verbiegen lassen.

Bad Tölz – Ein bisschen Rouge hier, etwas mehr Mascara da, und das Röckchen vielleicht noch ein bisschen kürzer: Als Linda Antonia Heue mit solchen Wünschen konfrontiert wurde, war sie 17 Jahre alt und hatte gerade tausende Fans gewonnen – dank der Casting-Show „The Voice of Germany“. Das erste Album wäre schnell fertig geworden. Maßgeschneiderte Lieder aus der Feder abgebrühter Profis für ein junges Mädchen mit möglichst roten Wangen: Das lässt sich verkaufen.

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„Plan A“ bleibt die Musik - „Plan B“ gibt es aber auch

Doch es kam anders – weil sich Linda Antonia Heue gegen den blanken Kommerz des Pop-Business wehrte. „Ich wollte kein Püppchen aus mir machen lassen. Ich hatte kaum Mitspracherecht. Dann lieber keinen Plattenvertrag.“ Das sagt sie heute, eine 20 Jahre junge Frau, die nur noch alle paar Wochen in ihrer Heimatstadt Bad Tölz ist, weil sie in München Wirtschaftspsychologie studiert. In ihrem Fach denkt sie über die Arbeitswelt von morgen nach. Heue hängt sich rein in der Uni, denn: „Ich brauche einen Plan B.“ Plan A ist die Musik, mehr denn je.

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Vertrag für ihr Debütalbum steht

Im Nachhinein ist sie froh und auch ein bisschen stolz, dass sie damals mit 17 vorerst Nein gesagt hat zum Karrierestart als Sängerin. Alles richtig gemacht: Denn nun hat Heue einen Plattenvertrag unterschrieben. Mit einem Kölner Produzententeam will sie bis Ende des Jahres ihr Debütalbum rausbringen. Die erste Single soll es schon in Kürze geben. Der Titel: „Space“. Platz also, viel Freiraum wünscht sich Heue, nicht nur beim Musikmachen, sondern auch im Leben: „Ich verarbeite in dem Song meine erste und bisher einzige Beziehung. In der hat es an Selbstentfaltung gemangelt“, sagt die 20-Jährige.

Obwohl Heue bereits vor einem riesigen Fernsehpublikum sang und mit ihrer klaren, feinen Stimme etliche Konzerte bestritt, ist sie in Sachen Songwriting noch Anfängerin. „Es ist mein erstes selbst geschriebenes Lied überhaupt“, sagt sie. Weitere sollen folgen. Dass jemand anderes ihr vorsetzt, was sie zu singen hat, will sie hinter sich lassen. In Köln habe sie ein „tolles Team an der Hand, das Vertrauen in mich setzt“. Aufmerksam geworden war der Produzent durch das „Haddaway“-Cover „What is love“ (siehe Video oben), das Heue 2014 bei „Voice of Germany“ performt hatte.

„Ich muss mich erst finden“

Mehrere Studiotage hat die Tölzerin schon hinter sich, ein Lied ist im Kasten, drei weitere in der Mache. „Super abwechslungsreich“ soll das Album werden, verspricht Heue, von der man bisher vor allem getragene Balladen kennt. „Bei den neuen Songs geht es auch mal Richtung Jazz und Blues. Wir arbeiten auch mit Dubstep-Elementen.“

Linda-Antonia Heue weiß selbst, dass sie am Anfang ihrer Laufbahn steht: „Ich muss mich erst finden und will vieles ausprobieren.“ Damit meint sie ausschließlich Musikrichtungen und keine Beauty-Produkte, wie sie andere Ex-Casting-Stars bis zum Abwinken konsumieren. Die junge Frau aus Bad Tölz dagegen sagt: „Ich schminke mich vielleicht einmal im Monat.“

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