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Traunsteiner ist erst 16 und schon Biersommelier

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Biersommelier Luis Sailer.
Biersommelier Luis Sailer. © Hötzelsperger

Traunstein - Genaue Berufsziele kann Luis Sailer noch keine nennen, er ist 16. Aber es wird mit Bier zu tun haben. Der Traunsteiner darf sich seit kurzem Biersommelier nennen.

Was wird jemand, der aus einer Brauerfamilie entstammt und der im Hippodrom auf dem Oktoberfest getauft wurde? Genaue Berufsziele kann Luis Sailer noch keine nennen, er ist gerade einmal 16 Jahre alt. Aber eines ist klar: Es wird mit Bier zu tun haben. Der Traunsteiner ist auf dem besten Weg dorthin, denn seit kurzem darf er sich Biersommelier nennen. Und ist obendrein vermutlich momentan der jüngste auf der Welt. 

In den Schulferien hat er zusammen mit seinem Vater Dietrich den Kurs in Gräfelfing und Bamberg besucht. Der Anstoß kam vom Vater. „Wir haben zusammen noch einmal die Schulbank gedrückt“, sagt Dietrich Sailer im Gespräch mit der tz. „Es war die Bedingung von Luis, dass ich mitmache.“ So kam der 58-Jährige, der aus dem Hofbräuhaus Traunstein stammt, auch in den Genuss der Schulung und darf sich nun ebenfalls Sommelier nennen. 

„Der muss wissen, wie das Bier schmeckt. Der Braumeister muss wissen, wie man das Bier macht“, erklärt er den Unterschied. Anspruchsvoll sei es gewesen, beurteilt Luis den theoretischen Unterricht. Vor allem die biologischen Prozesse beim Brauen zu lernen, sei „schlimmer als der Unterricht in der Schule“ gewesen, so der Gymnasiast, der derzeit die elfte Klasse besucht. Als deutlich angenehmer habe er den praktischen Teil empfunden. Da ging es um Blindverkostungen, ums korrekte Zapfen, um die richtige Präsentation und um die Wahl des passenden Gerstensaftes zum Essen. Dass bei der Bierverkostung – anders als beim Wein – geschluckt werden muss, störte Luis nicht so sehr. 

In seinem Alter darf er ja legal in der Öffentlichkeit Bier trinken. Und zu große Schlucke nehme man ohnehin nicht, schließlich musste er bei der Abschlussprüfung sechs verschiedene Biere erkennen. Da ist auch beim Training Zurückhaltung angesagt. „Am Abend habe ich darum nur Wasser getrunken.“ 

Was er später mal beruflich macht, lässt Luis offen. „Man kann Sommelier ja auch mit Brauer verknüpfen.“ Vielleicht steigt er auch in den Betrieb ein, den sein Vater derzeit aufbaut. Dietrich Sailer verriet nämlich, dass er wohl noch in diesem Jahr den Standort für eine neue Brauerei namens Sailerbräu finden wird. „Und dann wird gebraut!“ Wie’s schmeckt, kann ja dann der Sommelier beurteilen.

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