Mann in Bayern mit Borna-Virus infiziert: Verläufe meist tödlich – Überlebende mit schwersten Folgeschäden
In Mittelfranken hat sich ein Mann mit dem zwar sehr seltenen, aber meist tödlichen Borna-Virus infiziert. Die Ämter beschäftigen sich nun mit der Infektionskette.
Weißenburg-Gunzenhausen – Ein Einwohner Mittelfrankens wurde mit dem äußerst seltenen und potenziell tödlichen Borna-Virus infiziert. Der Vorfall ereignete sich im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, wie das zuständige Landratsamt am Dienstag, 21. November, bekannt gab.
Sowohl das Gesundheitsamt als auch das Veterinäramt sind intensiv an der Aufklärung eines möglichen Infektionspfads beteiligt. Sie arbeiten eng mit den Fachleuten des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zusammen. Über den Zustand des Infizierten wurden von der Behörde keine weiteren Informationen veröffentlicht.
Borna-Virus: Ansteckung, Symptome und wie gefährlich es ist – Hier gibt es die Antworten.
Nur 50 Fälle bekannt – aber die meisten verliefen tödlich
Laut Informationen ist das Borna-Virus (BoDV-1 - Borna Disease Virus 1) in der Feldspitzmaus zu finden. Es kann nach aktueller Wissenschaft durch Kontakt mit dem Tier und dessen Ausscheidungen übertragen werden. Der exakte Übertragungsmechanismus ist jedoch bis dato unbekannt. Bundesweit wurden bisher nur etwa 50 Fälle der Borna-Virus-Infektion beim Menschen verzeichnet.
Im Jahr 2018 wurde das Virus erstmals als Auslöser schwerer Gehirnentzündungen bei Menschen identifiziert. Laut LGL verläuft die Virusinfektion schwer. Abgesehen von vier Krankheitsfällen, bei denen die Betroffenen trotz schwerer Spätfolgen überlebten, endeten alle bekannten BoDV-1-Infektionen bei Menschen tödlich.
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Empfehlung des LGL: Kontakt mit Spitzmäusen meiden
Das LGL empfiehlt, Kontakt mit Spitzmäusen und ihren Hinterlassenschaften grundsätzlich zu vermeiden, um sich vor einer Infektion zu schützen. Orte, an denen Menschen möglicherweise mit Spitzmäusen in Berührung kommen könnten, sind beispielsweise Straßenböschungen, Steinmauern, Hecken und allgemein auch Schuppen und andere Gebäudeteile, die für in der Wildnis lebende Kleintiere zugänglich sind. (fhz)
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Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung bearbeitet und vor der Veröffentlichung vom Redakteur Felix Herz sorgfältig geprüft.