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„Edeka, macht so ‘nen Mist bitte in der Stadt und nicht auf dem Land“: Kunde reagiert stinksauer auf Zettel

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Als ein Edeka-Kunde einen Zettel am Regal sieht, wird er stinksauer. So sehr, dass er sich öffentlich beschwert: „Macht so ‘nen Mist bitte in der Stadt und nicht auf dem Land.“

Landsberg am Lech - Leere Regale kennen die Supermarkt-Kunden seit 2020 verstärkt. Das lag mal an Hamsterkäufen in der Corona-Krise, mal an Nachschubproblemen. Der Ukraine-Krieg brachte das Thema bei anderen Produkten wieder zurück. Und nun kommt noch eine andere Komponente hinzu! Mehrere Supermärkte befinden sich mitten im Preiskampf mit großen Herstellern, bei dem eine Seite die Regale leer lässt und mit Zetteln versieht.

Edeka und Rewe: Supermarkt-Ketten im Preiskampf mit Herstellern

Ein Beispiel: Mars! Der Hersteller-Riese und Rewe sowie Edeka befinden sich im Clinch, weshalb die Kette auf dessen Produkte verzichtet und das mit Zetteln kundtut. Nicht zur Begeisterung aller - eine Kundin fühlte sich von Rewe übel bevormundet und beschwerte sich darüber über Facebook. Ebenso flog unlängst Kellogg‘s aus den Märkten, ein Graus für Cornflake-Fans.

Ähnlich gelagerter Fall, andere Namen: Auch Coca-Cola ist vielerorts aus den Regalen verschwunden. Edeka und der Getränke-Gigant sind sich uneins über die Konditionen. In den Filialen soll das den verwunderten Kunden ebenfalls per Aushang erläutert werden, wie ein Kunde nun bei Facebook dokumentiert.

Edeka informiert mit Zettel über leere Coca-Cola-Regale

Auf der Notiz von Edeka ist zu lesen: „Auf Grund anhaltender Preisverhandlungen werden Produkte der Fa. Coca Cola derzeit nicht geliefert. Wir bitten um Ihr Verständnis.“ Und drüber der Slogan mit den Lebensmitteln, die von Edeka geliebt werden. Liebe kann nun ein Kunde nicht aufbringen, Verständnis auch nicht. Stattdessen zeigt er sich in seiner Beschwerde auf der offiziellen Edeka-Facebook-Seite stinksauer.

Edeka-Kunde vom Land beschwert sich - „Macht so ‘nen Mist bitte in der Stadt“

„Hey Edeka, ich kann euch gar nicht sagen wie sehr mich das mittlerweile nervt!“, beginnt er mit zwei grantigen Emojis. „Macht so ‘nen Mist bitte in der Stadt und nicht auf dem Land wo ihr teilweise Alleinversorger seid ...“ Soll wohl heißen: In kleinen Dörfern ist Edeka häufig einzige Einkaufsmöglichkeit. Wenn da irgendwas nicht in den Regalen ist - und sei es nur die blubbrige Zuckerlimo - dann gibt es keine Konkurrenz, bei der man stattdessen zuschlagen kann. Bei geliebten oder gar gebrauchten Produkten schwierig.

Im Posting heißt es weiter: „Wochenlang gab es kein Katzenfutter oder Säfte, jetzt sind Softdrinks dran. Katzenfutter lasse ich mir deswegen schon jetzt im Abo von Amazon liefern, deutlich günstiger als bei euch wohlgemerkt, und wenn ihr so weiter macht lasse ich mir bald auch noch Getränke von dort liefern... Und am besten dann auch den Rest.“

Edeka-Kunde kommt aus dem Landkreis Landsberg am Lech in Bayern

Er wohne im Landkreis Landsberg am Lech (Bayern), verrät der Edeka-Kunde auf tz.de-Rückfrage. „Es ist einfach nervig, dass kein Verlass mehr drauf ist, dass das, was man braucht, wirklich vorrätig ist. Ich will nicht wegen jedem Einkauf 15 km mit dem Auto fahren müssen, nur weil sich die Einzelhändler mit den Herstellern nicht einigen können. Deswegen weiche ich auf Amazon aus, was, wie auch in meinem Post geschrieben, deutlich günstiger und bequemer ist.“

Es sei akut gewesen mit Katzenfutter „wochenlang, davor mit Säften, aber es ist so unvorhersehbar und unverlässlich geworden, dass man nie weiß, ob man bekommt, was man möchte.“ In den ersten 14 Stunden hat Edeka nicht auf sein Posting reagiert - ob es gelingt, den Mann zu halten? Eine Kaufland-Kundin hat unlängst einen Rekord-Pfandbon gezeigt, der mehr als nur knapp dreistellig ausfällt. (lin)

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