Marx schließt Missbrauchs-Vertuschung nicht aus

München - Der Münchner Erzbischof und frisch ernannte Kardinal Reinhard Marx schließt nicht aus, dass “sexuelle Übergriffe in der Kirche vertuscht worden sind“.
Das sagte Marx in einem Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen
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Sonntagszeitung“ (FAS). Noch bis in die 80er Jahre hinein habe man in der Kirche angenommen, ein Täter könne wieder als Seelsorger arbeiten, wenn er Buße tue und sich an Auflagen für die Lebensführung halte. Heute wisse man, dass dies nicht möglich ist. Die Kirche sei jedoch die “einzige Institution, in der systematisch aufgearbeitet wird“, meinte Marx.
Chronologie der Missbrauchsfälle
Der Kardinal sagte: “Was wir als Kirche tun können, ist eine Wiedergutmachung im einzelnen Fall.“ Das Thema Missbrauch dürfe nicht bei der Kirche stehenbleiben, denn “die überwältigende Zahl der Missbrauchsfälle findet in anderen Bereichen statt“.
Die katholische Kirche ist seit Jahresanfang immer wieder mit neuen Missbrauchsfällen in den eigenen Reihen konfrontiert worden. Zum Teil lagen diese schon Jahrzehnte zurück.
dpa