Rätsel: Toter Rentner fährt durch Maisfeld

Markt Schwaben - Die Polizei steht vor einem Rätsel: Ein 81-jähriger Mann ist mit seinem Mercedes über 600 Meter durch ein Maisfeld gerast bevor der Wagen in den Fluten der Sempt zum Stehen kam.
Der Mann ist auf bisher ungeklärte Weise zu Tode gekommen. Fest steht bisher nur, dass er nicht ertrunken ist. Markt Schwaben – Schauplatz des rätselhaften Geschehens war der Weg zur Hanslmühle. Auf dieser Straße war der Mann mit dem Auto unterwegs, als er aus noch unbekannter Ursache die Herrschaft über seinen Wagen verlor und nach rechts von der Fahrbahn abkam.
Bilder vom Unfallort
Zuerst rammte sein Mercedes einen Weidezaun, um anschließend etwa 600 Meter schnurgerade durch ein angrenzendes Maisfeld zu pflügen. Danach fuhr das Auto noch etwa 200 Meter durch eine Wiese, bevor es schließlich in der Sempt landete.
Zum Ertrinken war das Wasser nicht tief genug
Das Gewässer ist an dieser Stelle nicht so tief, dass der Mann in seinem Wagen hätte ertrinken können. Bei Ankunft der Rettungskräfte saß er aber tot am Steuer, der Notarzt konnte dem Verunglückten nicht mehr helfen. Nach Auskunft der Polizei wies der 81-jährige äußerlich kaum Verletzungen auf. Auch sein Wagen war nur an der Front leicht beschädigt. Die Ermittler schließen deshalb nicht aus, dass der Verunglückte möglicherweise einen Herzinfarkt am Steuer seines Wagens erlitt und anschließend die Herrschaft über das Fahrzeug verlor, das schließlich herrenlos geradeaus weiterfuhr.
Die genaue Todesursache soll jetzt eine Obduktion in der Rechtsmedizin in München ergeben. Dabei soll nach Auskunft der Polizei auch untersucht werden, ob der Mann eventuell alkoholisiert war. Zur Klärung des Unfallherganges wurde ein Gutachter eingeschaltet. Der 81-jährige war alleine in seinem Wagen, andere Personen wurden glücklicherweise durch das führerlose Fahrzeug nicht gefährdet.
Die Leiche wurde durch Kräfte der Wasserwacht Erding aus dem halb untergegangenen Fahrzeug geborgen. Das Auto, ein Mercedes A Klasse, wurde von der Schwabener Feuerwehr zusammen mit einem Mitarbeiter der Gemeinde Markt Schwaben aus der Sempt geholt. Nach Auskunft der Ermittler hat der Wagen zwar einen Wasserschaden, Öl oder Kraftstoff gelangte aber nicht in das Gewässer. Weitere Erkenntnisse will die Polizei im Laufe der Woche veröffentlichen.
Von Michael Seeholzer