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Doppelmord: Lebenslange Haft gefordert

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Nürnberg/ Neumarkt - Die Staatsanwaltschaft am Landgericht Nürnberg-Fürth hat im Doppelmord-Fall von Neumarkt lebenslange Haft für den Täter gefordert.

Im Prozess um einen mutmaßlich aus Rache begangenen Doppelmord hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haft gefordert. Zudem solle das Landgericht Nürnberg-Fürth die besondere Schwere der Schuld bei dem Angeklagten feststellen. Damit würde der 44-Jährige nach 15 Jahren Haft nicht freikommen. Dagegen plädierte die Verteidigung am Dienstag auf Freispruch für den Mann. Sein Mandant habe allein aus Notwehr gehandelt, sagte der Anwalt des gebürtigen Kosovo-Albaners.

An der Version hatte die Staatsanwaltschaft aber erhebliche Zweifel und verwies auf ein rechtsmedizinisches Gutachten. Es zeige auf, dass der Angeklagte die Männer in deren Wohnung im oberpfälzischen Neumarkt überrumpelt und dann kaltblütig erstochen haben, sagte die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer. Der 44-Jährige habe sich die später entdeckten Verletzungen selbst begebracht, um eine Notwehrsituation zu konstruieren. „Die Selbstverletzungen haben Sie als Passagierschein in die Freiheit betrachtet“, sagte die Anklagevertreterin zu dem Angeklagten.

Nach Überzeugung der Staatsanwältin hat der Angeklagter aus „verletztem Stolz und verletzter Eitelkeit“ gehandelt, nachdem ihn seine Frau verlassen habe. Als Rache habe er die männlichen Angehörigen seiner Frau auslöschen wolle.

Die Verteidigung berichtete dagegen, ihr Mandant haben seinen Schwiegervater lediglich um Unterstützung bitten wollen, seine Ehe zu retten. Statt sich aber auf das Gespräch einzulassen, hätten sie den 44-Jährigen töten wollen, „um der Sache ein Ende zu machen“, schilderte der Verteidiger seine Sicht. Beide seien mit einer Axt auf den Mann losgegangen. Sein Mandant habe sich mit seinem Messer zur Wehr gesetzt.

Das Urteil soll an diesem Donnerstag (30. Januar) verkündet werden.

dpa

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