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Eisenbahngewerkschaft sagt Ja zu neuem ICE-Werk in Nürnberg und warnt vor Protesten gegen das Projekt

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Von: Leyla Yildiz

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Deutsche Bahn
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft spricht sich für ein neues ICE-Werk in Nürnberg aus. © Bernd Thissen/dpa

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hat sich jetzt für den Bau eines neuen ICE-Werks in Nürnberg ausgesprochen. Trotz Gegenstimmen von Bürgern.

Nürnberg - Die Deutsche Bahn will in Nürnberg ein ICE-Instandhaltungswerk bauen. Das wäre der zehnte Werksstandort der DB*. Gegenwind gab es viel - vor allem von den Anwohnern bzw. Bürgerinitiativen. Sie kritisieren den enormen Flächenbedarf für das neue Werk und mögliche Lärmbelästigungen. Dennoch spricht sich jetzt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) für den Bau des neuen ICE-Werkes aus. In einer Pressemitteilung heißt es, dass die EVG „die Einwände der Anwohner ernst nimmt - dennoch spricht aus unserer Sicht alles für den Standort in der Frankenmetropole“.

Die EVG findet, dass in die Schiene investiert werden müsse, um mit der Verkehrswende als Bestandteil im Klimaschutz voranzukommen. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Mehr Fahrzeuge und entsprechend mehr Wartungsbedarf. Der EVG ist klar, dass für den Bau des neuen Werkes ein gewisser Eingriff in die Natur nötig ist. Das würde sich jedoch relativieren, im Vergleich zum Flächenverbrauch im Straßenbau.

Neues ICE-Stellwerk in Nürnberg: Gewerkschaft warnt vor Ausspielung von Umweltschutz und Verkehrswende

„Freilich müssen Eingriffe in die Natur so gering wie möglich gehalten werden. Wir wollen einen verantwortungsvollen Umgang mit der Fläche“, sagt der Geschäftsstellenleiter der EVG, Matthias Birkmann. Die Gewerkschaft warnt ausdrücklich davor, die Verkehrswende gegen den lokalen Umweltschutz auszuspielen. „Wenn man die Maßnahme vor Ort blockiert, wird die Verkehrswende ausgebremst und gleichzeitig mehr in den Straßenbau investiert“, erklärt Birkmann weiter. Wie bisher will die EVG weiter im Kontakt mit den Bürgerinitiativen bleiben.

Laut der EVG ist Nürnberg* ein idealer Standort für das Werk, da die Stadt verkehrstechnisch besonders günstig gelegen ist. Dort kommen einige bedeutende Bahnstrecken im Personennahverkehr zusammen, wie es in der Pressemitteilung heißt. Zusätzlich verfügt die Frankenmetropole über einen großen Rangierbahnhof, den Bayernhafen und das Güterverkehrszentrum, an den der Güterverkehr angeschlossen ist. All das sei wichtig für die Zulieferung zum ICE-Werk.

Neues ICE-Stellwerk könnte für Nürnberg und Region viele Jobs bedeuten

Doch es gibt noch einen anderen Grund, warum sich die EVG für das Werk ausspricht: Tarifgebunde Arbeitsplätze. Das würde der Stadt und der Region zu Gute kommen. Die Gewerkschaft geht hier von 450 Jobs im Werk aus und mit den Zulieferern von bis zu 1500 Arbeitsstellen. (ly)*Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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