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Dramatische Rettung im Karwendel: Oberbayerin stürzt in einen Graben – und ihrem Handy geht der Akku aus

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Von: Johannes Welte

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Auffindung einer abgestürzten Person durch Bergrettung Achenkirch
In der Dunkelheit arbeiteten sich die Retter zu der Verunglückten vor © ZOOM.TIROL

Dramatische Rettungsaktion im Karwendel: Eine Bergwanderin aus Aying (Landkreis München) stürzte unterhalb des Demeljochs (1924 Meter) in einen Graben. Nachdem sie einen Notruf abgesetzt hatte, ging ihrem Handy der Akku aus.

Gegen 13.25 Uhr hatte die 28-Jährige aus Aying am vergangenen Sonntag ihr Auto am Parkplatz Hochalm geparkt und machte sich zu einer Wanderung nach Süden zum Demeljoch (1924 Meter) auf. Auf dem Rückweg verlor die Wanderin die Orientierung und stürzte etwa fünf Meter tief in eine verschneite Rinne. „Vermutlich hat sie sich dabei den Fuß gebrochen“, so ein Sprecher der Bergwacht Lenggries.

Notruf ohne genauen Standort: Drohne kommt zum Einsatz

Offenbar war sie auch mit dem Kopf auf einen Stein oder Baum aufgeschlagen, denn die Frau verlor auch das Bewusstsein. Gegen 18.30 Uhr wurde sie wieder sie wach und setzte per Handy einen Notruf ab. Dabei konnte sie nicht ihren genauen Standort mitteilen – und dann war der Handy-Akku alle! Da sie im Tiroler Netz eingelockt war, rückte zuerst die Bergrettung Achenkirch (Tirol) aus. „Es war sehr schwierig für uns, die Dame zu orten“, so Ortstellenleiter Sandro Huber. Ein Polizeihelikopter konnte das ausgeschaltete Handy nicht orten.

Sandro Huber mit Drohne der Bergrettung Achenkirch
Sandro Huber zeigt die hilfreiche Drohne © ZOOM.TIROL

So rückten Bergretter per Ski von oben Richtung vermuteten Standort vor, von unten per Skidoo. Auf bayerischer Seite durchkämmte die später ebenfalls alarmierte Bergwacht aus Lenggries und Bad Tölz den Berghang – ohne Erfolg. „Wir setzten dann eine Drohne mit Wärmebildkamera ein“, so Huber.

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Völlig durchnässt und in 900 Metern Höhe: Retter finden verunglückte Wanderin

Dichter Bewuchs sorgte aber dafür, dass die Wanderin auch für die Drohne unsichtbar war. „Dann sah die Frau die Drohne und rief uns zu“, berichtet Huber. Das Echo täuschte die Retter aber zunächst. Schließlich gelang es doch, die völlig durchnässte Frau auf etwa 900 Metern Höhe zu finden und zu bergen, sie kam ins Krankenhaus. Huber: „Die Nacht mit Temperaturen um den Gefrierpunkt wäre für sie ohne Hilfe kritisch geworden.“

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