Parasiten machen Tegernsee-Baden unangenehm

Tegernsee - Zerkarien: Das könnte das Gruselwort in diesem Sommer werden. Laut Landratsamt treten diese Parasiten wegen des warmen Wetters am Tegernsee auf - und sorgen für Juck-Attacken.
Wen es nach dem Schwimmen im Tegernsee (oder in anderen Gewässern im Landkreis) juckt, der könnte unter einer sogenannten Badedermatitis leiden, wie das Landratsamt Miesbach mitteilt. Auslöser sind sogenannte Zerkarien, Larven von Saugwürmern. Sie leben im Darm von Wasservögeln. Deren Eier gelangen über den Vogelkot ins Wasser. Dort schlüpfen aus ihnen sogenannte Wimpernlarven, die sich bei Süßwasserschnecken einnisten. In ihnen entwickeln sich schließlich die Zerkarien, die bei Wassertemperaturen von über 20 Grad ins Wasser entlassen werden. Eine Schnecke kann täglich mehrere tausend Zerkarien ausscheiden. Als Wirt suchen sich die Parasiten zum Beispiel Enten.
Weil manche Zerkarien "versehentlich" in die menschliche Haut eindringen, kommt es zu pustelartigem Ausschlag mit roten Flecken und Juckreiz. Zwar überleben die Parasiten in der Haut nur wenige Tage, doch die unangenehmen Symptome können zehn bis 20 Tage anhalten.
Bestimmte Medikamente können Linderung verschaffen, eine vorher aufgetragene Lotion kann beim Baden ein Eindringen der Parasiten in die Haut verhindern. Außerdem ist die Zahl der Zerkarien durch ein Umziehen nach dem Baden und kräftiges Abtrocknen reduzierbar.
Aktuell breitet sich ein gefährlicher Parasit aus: Der Rattenlangwurm wurde in einem EU-Urlaubsparadies gefunden. Wovor sich Badende in Deutschland jedoch nicht fürchten müssen, sind die Folgen, die durch die Amöbe Naegleria fowleri hervorgerufen werden. In den USA gibt es jedoch immer wieder Berichte von Todesfällne. Ein Junge starb etwa nachdem er im See gebadet hatte, weil sich der Killer-Parasit durch sein Gehirn gefressen hatte.
sta