BRK-Kollegen erschüttert: Junger Rettungspilot aus Partenkirchen stirbt bei Hubschrauber-Unglück
Tiefe Trauer bei den Einsatzkräften: Unter den vier Toten eines Flugzeugunglücks in Baden-Württemberg ist auch ein junger BRK-Helfer aus Partenkirchen.
Garmisch-Partenkirchen - Die traurige Nachricht verbreitete sich gestern Morgen in Retterkreisen im Kreis Garmisch-Partenkirchen wie ein Lauffeuer: Ein 27 Jahre alter Kamerad des Bayerischen Roten Kreuzes aus Partenkirchen ist bei dem tragischen Flugunglück am Dienstag im Kreis Karlsruhe ums Leben gekommen. Der junge Mann war Co-Pilot in dem Rettungshubschrauber der DRF Luftrettung, der nahe Oberhausen-Rheinhausen bei Karlsruhe mit einem Kleinflugzeug zusammengestoßen war.
Bei dem Unglück starben - neben dem jungen Oberbayern - auch der 46 Jahre alte Hubschrauberpilot und Stationsleiter der DRF Luftrettungsstation Weiden sowie der Pilot (61) des Kleinflugzeugs und dessen Flugschüler (48) aus der Schweiz.
BRK-Einsatzleiter: „Er war so jung und so engagiert“
„Wir sind alle erschüttert“, sagt Hans Steinbrecher, Einsatzleiter des BRK im Kreis Garmisch-Partenkirchen im Gespräch mit unserer Redaktion. Der 27-Jährige sei ein guter Mitarbeiter des BRK gewesen, „immer freundlich, zuverlässig, zuvorkommend und hoch motiviert“. Noch bis vor kurzem hatte der Partenkirchner ans Rettungseinsätzen im Landkreis mitgewirkt. „So jung und so engagiert“ – Steinbrecher kann es nicht fassen.
Er hatte seinen Traum vom Fliegen verwirklicht
Als 19-Jähriger habe der junge Mann seinen Zivildienst beim BRK geleistet und eine Ausbildung zum Rettungssanitäter absolviert. „Sein Traum war es, Pilot in einem Rettungshubschrauber zu werden“, weiß Steinbrecher. Die Ausbildung dafür habe er selber bezahlt. In den Folgejahren habe er verschiedene Arbeitsstellen im Ausland gehabt – in den USA, in Island, sogar im Irak. Um Flugstunden zu sammeln. „Das war schon ein erfahrener Pilot.“
Im vergangenen Jahr hatte der 27-Jährige noch einen Zeitvertrag für zwei Monate beim BRK im Kreis Garmisch-Partenkirchen. „Und jetzt hatte es endlich geklappt mit einer Stelle als Rettungspilot bei der Luftrettung“, sagt Steinbrecher tief betroffen.
Endlich hatte es geklappt mit einer Stelle als Rettungspilot
Wenn der junge Mann nicht im Ausland gewesen sei, dann habe er in seiner Heimat bei Einsätzen mitgemacht. Um Menschen zu retten. Am Dienstag befand er sich auf einem Einweisungsflug. Als Pilot neben dem erfahrenen Stationsleiter der DRF-Rettungsstation Weiden, Jochen H. (46) aus Eichstätt. In der Luft war der Hubschrauber mit dem Kleinflugzeug zusammengeprallt. Zeugen hatten eine Explosion am Himmel beobachtet, der Hubschrauber brannte völlig aus. Wie es zu dem Unglück kam, ist nach wie vor völlig unklar. Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) sind vor Ort.
Trauer auch bei den der DRF Luftrettung
Tiefe Trauer herrscht bei der DRF. „Wir kennen uns, wir sind befreundet“, sagt DRF-Pressesprecherin Petra Hentschel. „Wir verlieren Menschen, die uns am Herzen liegen.“ Fassungslos reagieren auch die Helfer des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Nordoberpfalz auf die Tragödie. Mit Jochen H. verliere man einen „umsichtigen, hoch professionellen und bei allen beliebten Kollegen und Vorgesetzten“. Als Rettungsflieger habe er dazu beigetragen, dass Menschen in Notfällen schnelle und professionelle Hilfe aus der Luft erhalten haben.
„Dieser tragische Unglücksfall erinnert uns alle schmerzlich daran, wie schnell wir alle Opfer von Unglücksfällen und sonstigen, dramatischen Einschnitten in unserem Leben werden können“, schreiben die Kollegen und Freunde und ergänzen: „Als Engel fliegst du weiter.“
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Claudia Möllers, Video: Glomex