Im Fasching: Gorillas schlagen Partygäste zusammen
Indersdorf - Als Gorillas verkleidet ist eine Gruppe junger Männer auf dem Faschingstreiben in Indersdorf auf zwei junge Paare losgegangen. Sie schlugen die Männer brutal zusammen. Jetzt wurde ihnen der Prozess gemacht.
Am Mittwoch verurteilte das Amtsgericht Dachau die beiden Rädelsführer der Gorilla-Gruppe, Richard S. und Roland R. jeweils wegen gefährlicher Körperverletzung.
Als Leon T. (alle Namen geändert) zu Boden ging, wurde er mehrmals an den Kopf und in den Unterleib getreten. Dennoch schaffte er es, sich umzuschauen und erblickte seine Freundin, die ebenfalls am Boden lag. Mit größter Müh‘ und Not versuchte er ihr zu helfen und sie wieder aufzurichten.
„Als wir endlich wieder standen, hat mir allerdings einer der Gorillas so dermaßen eine auf die Nase gehaun, dass das Gesicht und die Kleidung meiner Freundin voller Blutspritzer waren“, so Leon T. „Sie war ein Meter neben mir gestanden und hat alles abbekommen.“
Wie oft auf ihn eingeschlagen wurde, wusste der Ampermochinger nicht mehr. Er blutete aus Nase und Mund. In der Notaufnahme stellten die Ärzte eine Schädelprellung bei ihm fest.
Warum er so heftig verprügelt wurde, ist dem 24-Jährigen bis heute schleierhaft. Er kannte seine Angreifer nicht und hatte lediglich einen Streit schlichten wollen. Denn als er mit seinen Freunden auf dem Indersdorfer Marktplatz stand, war plötzlich ein junger Mann auf seinen Kumpel Linus L. losgegangen. „Er schrie ihn grundlos an und drohte mehrmals: Ich bring dich um“, erzählte Leon T. dem Richter.
„Als ich rüberging, um den Streit zu schlichten, kamen drei bis fünf weitere Männer und bildeten einen Halbkreis um unsere Gruppe. Alle waren als Gorillas verkleidet.“
Von einer Sekunde auf die nächste schlugen die Gorillas plötzlich zu. Linus L.’s Freundin wurde auf den Hinterkopf geschlagen. Sie ging zu Boden. Auch Linus L. trug durch die Schlägerei Verletzungen davon. Er erlitt eine Gehirnerschütterung und eine Platzwunde am Kopf. Die Opfer erkannten die Täter im Gerichtssaal wieder. Denn die Gorillas hatten keine Masken getragen, sodass ihre Gesichter erkennbar gewesen waren.
Die beiden Angeklagten wollten zu dem Vorfall keine Angaben machen. Nicht einmal eine Entschuldigung kam über ihre Lippen. Richter Daniel Dorner legte dies zu ihren Lasten aus. Er verurteilte den 20-jährigen Richard S. zu einer Woche Dauerarrest. Der 23-jährige Roland R. muss 3150 Euro Strafe zahlen. (mhz)