Proteste gegen geplante Trasse quer durch Bayern
Augsburg - Die Proteste sind ebenso groß wie wütend, die Front verläuft von Oberfranken bis Schwaben quer durch Bayern. Es geht um eine geplante Stromautobahn von Oberfranken bis Meitingen in der Nähe von Augsburg.
Gegner nennen sie „die Monstertrasse“.
Jetzt schaltet sich der Ministerpräsident ein, Horst Seehofer tritt auf die Bremse. Bei einem Treffen mit den CSU-Landräten und Landratskandidaten für die Kommunalwahl erklärte der Regierungschef am Donnerstag nach Teilnehmer-Angaben, eine solche Leitung könne es nur „zusammen mit den Regionen und Bayern“ geben. Zunächst müssten die Grundfragen der künftigen Versorgungsstruktur Bayerns geklärt werden, bevor Leitungen gebaut würden.
Allerdings ist die Gleichstromtrasse Teil des Bedarfsplans für 26 vordringliche neue Stromtrassen in Deutschland, den die Bundesregierung unter Mitwirkung der CSU 2013 verabschiedet hatte. SPD und Grüne kritisierten denn auch Seehofer scharf. SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher brandmarkte das „völlige Chaos auf allen Ebenen“ in der Energiepolitik. „Seehofer macht das Durcheinander zum durchgängigen Regierungsprinzip“, sagte der Oppositionsführer. Die Grünen warfen Seehofer vor allem Scheinheiligkeit vor: „Die Gleichstrompassage Süd-Ost ist nicht vom Himmel gefallen“, sagte Fraktionschefin Margarete Bause. „Einer ihrer Väter ist Horst Seehofer.“
Die „Gleichstrompassage Süd-Ost“ soll Strom aus dem Norden nach Bayern bringen. Am kommenden Dienstag wird sich das Kabinett in München mit dem Thema näher befassen.
tz