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Frau verurteilt: Piloten mit Laserpointer geblendet

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Mit einem Laiserpointer soll die Angeklagte den Piloten eines Verkehrsflugzeuges geblendet haben. © dpa

Hof - Gefährlicher Scherz, der in einer Katastrophe hätte enden können: Weil sie einen Piloten mit einem Laserpointer geblendet hat, ist eine 26-Jährige zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Anfang April im oberfränkischen Oberkotzau (Landkreis Hof): In einer Garage wird eine Party gefeiert, unter den Gästen ist auch die 26-

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jährige Melanie J. Die Hausfrau nimmt ihren wegen seiner Stärke verbotenen Laserpointer in die Hand – „um zu sehen, wie weit hoch der geht“ – und schießt um 21.25 Uhr einen Strahl auf das Cockpit einer Passagiermaschine ab. Gestern musste sich die dreifache Mutter vor dem Amtsgericht Hof wegen versuchter Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr verantworten. Das Gericht verhängte eine dreimonatige Bewährungsstrafe. Zudem muss die Frau 150 Stunden gemeinnützige Arbeit ableisten. Die Propeller-Maschine der Cirrus-Airlines befand sich mit fünf Passagieren und drei Besatzungsmitgliedern an Bord im Landeanflug auf den Flughafen Hof-Plauen. In 1200 Metern Höhe sah der Co-Pilot (30), der zu dem Zeitpunkt das Flugzeug steuerte, „einen grellen, grünen Blitz. Im Cockpit war es taghell“. Sofort wendete er sich ab und schloss die Augen. Der Flugkapitän fragte: „Soll ich übernehmen?“ Doch der Co-Pilot behielt die Kontrolle und landete die Maschine. Ihm flimmerten noch eine halbe Stunde später grüne Punkte vor den Augen.

Der Vorfall wurde gemeldet. Doch nun stand die Polizei vor dem Problem, wie der Täter gefunden werden soll. Dabei half der Übermut der Frau. Eine Woche nach dem Vorfall mit der Propeller-Maschine zielte sie mit ihrem Laser auf das Nachbarhaus. Die Dame, die darin wohnt, holte die Polizei. Gegenüber den Beamten räumte Melanie J. ein, auch für die Attacke verantwortlich zu sein.

Doch vor Gericht leugnete sie gestern zunächst den Vorwurf. Schließlich gab sie aber zu, „zufällig aufs Flugzeug gezielt zu haben“. Die Staatsanwaltschaft forderte eine zehnmonatige Bewährungsstrafe. Das Gericht blieb aber darunter, es ging von einem minderschweren Fall aus. Den Laser für 15 Euro hatte Melanie J. im Internet als Spielzeug für ihre Katze gekauft. Das Tier liebte es, dem grellen Punkt nachzuwetzen.

von Markus Christandl

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