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Razzia nach Missbrauchsskandal in Kloster Ettal

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Ettal - Im Missbrauchsskandal im oberbayerischen Kloster Ettal hat es am Dienstag eine Razzia der Staatsanwaltschaft gegeben.

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Wie die Deutsche Presse-Agentur dpa erfuhr, durchsuchten Münchner Staatsanwälte das Kloster. Die Behörde ermittelt im Zusammenhang mit Vorwürfen wegen sexuellen Missbrauchs an Klosterschülern gegen mehrere Ordensgeistliche. "Seit Nachmittag laufen Ermittlungen vor Ort in Anwesenheit der Staatsanwaltschaft", bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II.

Unterdessen führte der Missbrauchsskandal auch zu personellen Konsequenzen in einem Benediktinerkloster in Sachsen. Drei Mönche wurden mit sofortiger Wirkung von ihren Aufgaben in Kloster Wechselburg (Kreis Mittelsachsen) entbunden, wie das Bistum Dresden-Meißen mitteilte. Damit wurde ein Bericht der in Chemnitz erscheinenden "Freien Presse" bestätigt. Gegen die Ordensleute lägen Missbrauchsvorwürfe aus ihrer Zeit an Schule und Internat in Ettal vor, begründete das Bistum die Maßnahme. Verdachtsfälle aus dem Kloster Wechselburg gebe es bislang nicht.

Der Sprecher des Erzbistums München-Freising bestätigte am Dienstag Berichte, wonach es auch in einer Münchner Pfarrei in den Jahren zwischen 2002 und 2003 einen Missbrauchsfall gegeben habe. Ein inzwischen in seine Heimat zurückgekehrter ausländischer Ordensgeistlicher, der in der Pfarrei als Kaplan beschäftigt war, hatte sich mehrfach an einem damals 13-jährigen Mädchen vergangen. Nach seiner Versetzung in eine Pfarrei in Fürstenfeldbruck und einer Bewährungsstrafe wegen sexuellen Missbrauchs kam es dort trotz eines kirchlichen Verbots für Jugendarbeit möglicherweise zu weiteren sexuellen Übergriffen auf zwei Mädchen. Der Bistumssprecher kündigte rückhaltlose Aufklärung an.

dpa

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