Regenwürmer gegen Algenplage

Ansbach - Tierische Hilfe: Regenwürmer sollen die Algenplage im Fränkischen Seenland bekämpfen. Doch erstmal müssen die kriechenden Helfer angeworben werden.
Mit tierischen Verbündeten will das Landwirtschaftsamt Ansbach gegen Blaualgen im Fränkischen Seenland vorgehen: Regenwürmer sollen helfen, die Plage zu bekämpfen, die vielen Touristen den Spaß am Baden verdirbt.
Wie Friedrich Beißer vom Fachbereich Gewässerschutz am Mittwoch schilderte, soll künftig verhindert werden, dass zu viele Nährstoffe aus Düngern in die Seen gelangten. Denn dort förderten etwa Phosphate das Algenwachstum. Hier kommt der Wurm ins Spiel: “In Regenwurm-Röhren auf den Feldern versickert das Wasser und läuft dann nicht in Bäche, Gräben und letztlich in die Seen.“ Die Nährstoffe blieben auf dem Acker - was, wie Beißer betont, im Eigeninteresse der Bauern sei.
Da niemand losziehen kann, um Regenwürmer zu verteilen, sollen die Würmer mit einer entsprechenden Bepflanzung angelockt werden. Fachleute wollen heimische Bauern dazu ermutigen, Zwischenfrüchte wie Senf oder Klee im Winter stehen zu lassen. “Dieses abgestorbene Material brauchen die Regenwürmer“, sagte Beißer.
Die Idee dahinter: Der gefütterte Wurm fühlt sich wohl, vermehrt sich, was wiederum zu mehr Röhren führt und so die Nährstoffe auf den Äckern hält.
dpa