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Kreisel-Schild: Ärger über fehlendes Klosterdorf

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Kleines Schild, große Aufregung: Im neuen B 23-Kreisel an der Echelsbacher Brücke lotsen neue Hinweisschilder die Autofahrer – doch ausgerechnet das benachbarte Rottenbuch wird nicht aufgelistet. Dies sorgte im dortigen Gemeinderat für Kritik. Das Staatliche Bauamt will jetzt nachbessern.

Rottenbuch – Im Zuge der millionenschweren Sanierung der Echelsbacher Brücke hat das Staatliche Bauamt Weilheim einen neuen Kreisel an der B 23 errichten lassen. Mittlerweile stehen die entsprechenden gelben Beschilderungen. An der Ausfahrt in Richtung Norden wird der Verkehrsteilnehmer nach Schongau und Augsburg geleitet. Mehr Orte sind nicht verzeichnet. Dieser Umstand stößt Rottenbuchs Gemeinderat Christoph Echtler sauer auf. „Rottenbuch fehlt“, monierte er in der Sitzung am Mittwochabend. Für ihn ist klar: Das Dorf muss auf das Schild. Bürgermeister Markus Bader versprach immerhin, einen Protestbrief an die zuständigen Stellen abzuschicken.

Doch das Schreiben kann er sich sparen. Denn das Staatliche Bauamt will Abhilfe schaffen, wie die Nachfrage der SN ergab. In den nächsten Wochen soll das Schild um den Hinweis auf das Klosterdorf ergänzt werden. Dies bestätigt Hermann Streicher, stellvertretender Leiter des Bereichs Straßenbau: „Nachdem der Wunsch da ist, wird Rottenbuch aufgenommen.“ Dies müsste die Behörde eigentlich gar nicht machen, wie zu erfahren ist. „Nahziele sind eine Kann-Bestimmung“, sagt Streicher. Heißt im Klartext: Kleinere Ortschaften wie Rottenbuch, selbst wenn sie das nächste Ziel sind, müssen nicht unbedingt auf einem solchen Richtungsweiser prangen. Was beim alten Schild allerdings der Fall war. Lediglich Fernziele sind Pflicht – so wie in diesem Fall Schongau und Augsburg.

Jetzt aber kommt ein anderes Schild im B 23-Kreisel ins Spiel: In Richtung Westen weist das ebenfalls neu aufgestellte Pendant auf Füssen, Steingaden und auf Wildsteig hin – letzteres wäre auch kein wichtiges Fernziel. Wildsteig, aber nicht Rottenbuch, „das wäre inkonsequent“, sagt Streicher und verspricht eine Änderung zugunsten des Klosterdorfs.

Die Schilder hatte das Staatliche Bauamt übrigens nicht aus eigener Lust und Laune heraus aufgestellt. Dies geschah auf Anordnung des Landratsamts, sagt Streicher. Zuvor hatte es eine Abstimmung mit Behörden und Polizei gegeben. Gemeinden würden bei einer überörtlichen Beschilderung nicht angehört. 

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