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Corona-Testpflicht kommt: Was ändert sich jetzt an Bayerns Schulen? Die wichtigsten Fragen und Antworten

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Am Montag beginnt in Bayern wieder der Unterricht - an Schulen gibt es nun eine Corona-Testpflicht. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen in der Übersicht.

München - Die Osterferien im Freistaat neigen sich dem Ende zu. Ab Montag beginnt in Bayern wieder der Unterricht - mit einer wichtigen Änderung: Für die Teilnahme am Präsenzunterricht gilt eine Testpflicht und zwar unabhängig von der Inzidenz.* Einen Überblick über die von Ministerpräsident Markus Söder verkündeten Regeln finden Sie hier. Doch wie wird das alles konkret an Bayerns Schulen ablaufen? Alle wichtigen Fragen und Antworten in der Übersicht.

Gehen überhaupt alle Schülerinnen und Schüler nach den Ferien wieder in die Schule?

Nein. Die Regelungen orientieren sich weiterhin an der Infektionslage in der jeweiligen Region. Freitag ist immer der Stichtag für die nächste Woche. Voller Präsenzunterricht - auch ohne Mindestabstand - findet ohnehin nur in Grundschulen statt. Und das auch nur bei einer Inzidenz unter 50. Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 gelten auch für Grundschüler die Mindestabstandsregeln, was wie in den anderen Jahrgangsstufen in der Regel zur Aufteilung der Klassen und zu Wechselunterricht führt.

Liegt der Wert über 100 bekommen alle Distanzunterricht. Ausgenommen davon sind nur die Abschlussklassen aller Schularten, die vor dem Übertritt stehenden vierten Klassen sowie die elfte Jahrgangsstufe an Gymnasien und Fachoberschulen. Für sie gibt es Präsenzunterricht mit Mindestabstand oder eben Wechselunterricht.

Schulen in Bayern: Die Corona-Regeln in der Übersicht - Wer muss sich testen lassen?

Für wen gilt die neue Testpflicht?

Alle Schüler:innen, die sich in den Schulgebäude aufhalten - egal ob im Präsenzunterricht, im Wechselmodell oder in der Notbetreuung - müssen künftig zwei Mal pro Woche in der Schule einen Selbsttest* machen oder einen aktuellen negativen PCR- oder Schnelltest vorlegen. Bei einer Inzidenz von über 100 kann dies je nach Unterrichtsmodell sogar noch häufiger der Fall sei.

Was ist mit den Lehrkräften?

Lehrkräfte und sonstiges Schulpersonal müssen sich ebenfalls zweimal die Woche testen. Sie dürfen dies aber auch zuhause tun.

Was passiert, wenn jemand die Testpflicht verweigert?

Die Schule wird dann das Gespräch mit dem Schüler oder der Schülerin beziehungweise den Eltern suchen. Bleibt es bei der Ablehnung, kann die Schulpflicht durch die Wahrnehmung von Angeboten im Distanzunterricht oder im Distanzlernen erfüllt werden; ein Anspruch auf bestimmte Angebote besteht nicht.

Corona-Testpflicht an Bayerns Schulen? Die Regeln in der Übersicht - Wie funktioniert der Test?

Und was passiert, wenn jemand ein positives Ergebnis hat?

Die Person muss sich „absondern“, wie es im Behördendeutsch heißt, also zunächst in einem anderen Raum isoliert werden und - sofern möglich - von den Erziehungsberechtigten abgeholt oder nach Hause geschickt werden. Da aber ein positiver Selbsttest wegen der Fehlerquote nicht zwingend eine Infektion* bedeutet, soll im Anschluss ein PCR-Test gemacht werden. Die negativ getesteten Klassenkameraden können im Normalfall vorerst weiter am Unterricht teilnehmen.

Wie funktionieren die Tests?

Aktuell kommen drei verschiedene Selbsttests in den Schulen zum Einsatz. Zentral ist bei allen, dass man sich selbst ein Wattestäbchen circa zwei Zentimeter tief in die Nase steckt und Sekret abstreicht, das dann mit einer Testlösung analysiert wird.

Können das auch Erstklässler schon selbst?

Das bezweifeln einige Eltern und Lehrkräfte. Nach Angaben des Kultusministeriums ist der Test so konzipiert, dass auch Jüngere ihn „einfach, ohne Risiko und ohne Schmerzen“ anwenden können. „Der ist nicht zu vergleichen mit dem Schnelltest, den ein Mediziner vornimmt und der tief in die Nase hineingeht“, betonte Piazolo. Die Lehrkräfte können die Schüler dabei mit Worten oder per Schulungsvideo anleiten, führen die Tests aber nicht selbst durch.

Alle Nachrichten zum Coronavirus in Bayern lesen Sie in unserem News-Ticker.

Corona-Testpflicht an bayerischen Schulen? Wie schnell hat man das Ergebnis?

Wann werden die Tests gemacht und wie schnell kommt das Ergebnis?

Die Selbsttests sollen im Regelfall unmittelbar zu Beginn des Unterrichtstages im Klassenzimmer durchgeführt werden. Der Test selbst benötigt etwa 5 Minuten, nach weiteren 15 Minuten Wartezeit kann das Ergebnis abgelesen werden.

Wie kommen die Tests an die Schulen?

Die Schulen bekommen die Tests von ihren Kreisverwaltungsbehörden zur Verfügung gestellt.. Bei zwei Tests pro Woche für sämtliche Schüler und Lehrkräfte werden 4,1 Millionen Tests pro Woche benötigt. Laut Pizaolo hat der Freistaat bereits 17,6 Millionen Tests ausgeliefert. Das für die Beschaffung zuständige Gesundheitsministerium sieht auch den folgenden, je nach Infektionslage und Unterrichtsmodell schwankenden, Bedarf gedeckt. Zwischen Mai und Ende Juli würden noch 69 Millionen Tests an die Schulen geliefert, hieß es auf dpa-Anfrage. (kam/dpa) *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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