Ukraine-Krieg: Bayern hätte keiner Bunker mehr - Was noch steht, wird anders genutzt oder verfällt

Bunker, die im Zweiten Weltkrieg und danach die Bevölkerung schützen sollten, gibt es noch immer. Heute werden sie als Wohnraum genutzt oder stehen leer. Funktionstüchtig sind sie nicht mehr.
München – Die Liste der Bunker, die es heute noch in Bayern gibt, ist lang. Viele wurden Anfang der 1940er Jahre gebaut, als Schutz für die Bevölkerung vor Bombenangriffen. Nach Kriegsende blieben sie bestehen – oft waren die mit Putz und Ziegel verkleideten Bunker das einzige, das in den Trümmern noch übrig war. Zum Teil stehen die Hochbunker noch heute in den Städten und werden als Wohnräume genutzt.
Und auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden weiterhin Bunker gebaut. Aus Angst vor dem nächsten Krieg: Dem Atomkrieg. Anders als die Bunker der 1940er Jahre, die nicht nach Krieg aussehen sollten, wurden die Atombunker unter die Erde gebaut.
Atombunker in Bayern: Heute nicht mehr funktionstüchtig
Riesige Räume – dennoch hätten sie maximal zwei Prozent der Bevölkerung aufnehmen können. Zum Teil wussten nur die Eingeweihten, was sich alles zum Atombunker umwandeln ließ. Der letzte solche Bunker (die Tiefgarage unter dem Gersthofener Rathaus) wurde erst fertiggestellt, als der Kalte Krieg schon lange vorbei war - 1993. Heute stehen die meisten der unterirdischen Atombunker leer, funktionstüchtig sind sie nicht mehr. So heißt es etwa auf der Website des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: „Öffentliche Schutzräume wie z. B. Luftschutzbunker gibt es nicht mehr.“
Informationen zu Bunkern in Bayern, die noch heute bestehen, findet man vor allem zu militärischen Bunkern. Anders als zivile Bunker, die die Bevölkerung schützen sollten, sollten militärische Bunker die eigenen Stellungen festigen und damit einen Angriff des Gegners erschweren.
Bunker in Bayern: Eine Übersicht
Vor allem in und um München, Nürnberg und Fürth sind einige Bunker zu finden.
Bunker in und um die Landeshauptstadt München sind zum Beispiel:
- Hochbunker in der Blumenstraße - er ist noch als Zivilschutzbau in Betrieb
- Hochbunker am Anhalter Platz - diente als Luftschutzturm des Deportationsbahnhofes Milbertshofen
- Hochbunker in der Boschetsrieder Straße - 2010 vom Bund an einen Privatinvestor verkauft
- Hochbunker in der Thalkirchner Straße - steht seit 2013 leer und soll wieder vermietet oder einer kulturellen Nutzung zugeführt werden
- Hochbunker in der Rosenheimer Straße - heute durch einen Neubar verdeckt
- Tiefbunker im Nymphenburger Park
- Tiefbunker am Josephsplatz
- Luftwaffenbunker in Grünwald - heute als Filmlocation genutzt
- Luftschutzbunker in Pullach - unter dem Klubhaus/Kindergarten auf dem Gelände der BND-Liegenschaft
Bei Nürnberg sind heute noch an folgenden Orten Bunker zu finden:
- Färberplatz
- Grübelstraße - der sogenannte Grübelbunker
- Frauentorzwinger
- Hauptbahnhof
- Hirsvogelstraße
- Krebsgasse
- Wodanstraße
- Hochbunker in der Penzstraße - ehemaliger Luftschutzbunker des Städtischen Krankenhauses
Und auch in Fürth sind noch ein paar Bunker vorhanden:
- Hochbunker in der Ronwaldstraße
- Hochbunker in der Kronacherstraße
- Hochbunker im Schwandweg
- in der Tiefgarage des City-Center
- in der Tiefgarage der Stadthalle
Auch, wenn die Bunker nicht mehr einsatzbereit sind: In München könnte man im schlimmsten Falle auf die U-Bahn-Schächte ausweichen. (hgr)
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