Skilift-Krieg: Politik will Einigung
Bayrischzell - Der Lift-Krieg am Sudelfeld geht in die nächste Runde: Noch immer stehen Skifahrer vor zwei geschlossenen Liften.
Lesen Sie auch:
Noch immer hat der Gasthof Grafenherberg geschlossen, noch immer weist die Spitze des Lifteverbunds dem streikenden Lift-Betreiber die Schuld an dem Schlamassel zu. Doch jetzt versucht die Politik zu vermitteln. Denn mittlerweile geht’s um den guten Ruf und die Zukunft des teils veralteten Skigebiets!
Neben zwei Landräten drängt jetzt auch der Rosenheimer Landtags-Abgeordnete Klaus Stöttner (CSU) auf ein Ende des Streits. Stöttner zur tz: „Ich setze auf einen Kompromiss und auf Geschlossenheit. Schließlich geht es derzeit um viel mehr, nämlich um die Chance, das Gebiet für die Zukunft aufzustellen.“ So gibt’s bereits Pläne für ein 30-Millionen-Modernisierungskonzept, für das erste Fördergelder noch 2009 fließen könnten.
Da ist das aktuelle Scharmützel mehr als hinderlich. Doch auch der streikende Betreiber Josef B. setzt auf einen Kompromiss. Anwalt Peter Astner betont, mit „wie viel Herzblut“ der Bauer aus Oberaudorf seine Schlepplifte betreibt – was auch Nachbarn am Sudelfeld bestätigen. B. hat zudem viel Geld in Beschneiung und Infrastruktur investiert. Deshalb könne man nicht hinnehmen, dass B. durch ein neues Abrechnungssystem, „plötzlich 50 Prozent seiner Einnahmen verliert“.
Der Hintergrund: Nach einem Beschluss von fünf der sechs Gesellschafter soll’s künftig wesentlich mehr für Fahrten von Tageskarten-Inhabern als für Lift-Kunden mit Saisonkarten geben. Letztere, insbesondere Vereine, sind aber B.s Stammklientel.
Heute ist ein Vermittlungstermin angesetzt. Kommt eine Einigung, laufen die Lifte wieder. Kommt sie nicht zustande, herrscht statt Aufbruch weiter Eiszeit...
Quelle: tz