Unbesorgt können nur wenige CSU-Minister sein. Söder imponiert, wie Klaus Holetschek das Gesundheitsressort führt: Viel Medienpräsenz, jeden zweiten Tag in ARD und ZDF, die großen Linien abgesprochen, die Details im Griff. Auch mit Joachim Herrmann (Innen) und Michaela Kaniber (Agrar) ist Söder inzwischen wieder zufrieden. Finanzminister Albert Füracker meldet sich jetzt öfter zu Wort – Stichwort Inflation und EZB-Ärger. Still, aber effektiv arbeitet Staatskanzlei-Minister Florian Herrmann.
Drei Jobs wackeln, glauben Beobachter. Von Kunstminister Bernd Sibler erwartet sich Söder mehr Schwung. Die Kulturszene schimpft immer schriller wegen der Corona*-Regeln, bei Technologie und Forschung, was auch zu Sibler gehört, ist wenig zu hören. Dabei will Söder 2023 genau da punkten: „Laser und Leberkäs“, sagte er kürzlich.
Spekuliert wird, ob der Münchner Markus Blume hier eingewechselt wird. Blume schrieb als junger Abgeordneter innovative Konzepte für die CSU – ehe er als Generalsekretär die Wahlen organisieren musste, bei denen die CSU immer mehr absackte. Auch über Verkehrsministerin Kerstin Schreyer wird gemault, sie mache nicht genug aus dem Job, die Verwaltung laufe zäh. Wenig Strahlkraft entwickelte auch Sozialministerin Carolina Trautner.
Nur fehlen klare Aufsteiger. Ex-Ministerin Ulrike Scharf, Chefin der Frauen-Union, könnte vor einem Comeback stehen. In der CSU wird auch über Deggendorfs* Landrat Christian Bernreiter geraunt – und über Emmi Zeulner, junge Bundestagsabgeordnete und Krankenschwester aus Franken. Sie war Stimmenkönigin bei der verkorksten Bundestagswahl 2021. (cd)
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