Auch bei GoAhead Bayern und Agilis reagiert man skeptisch auf die Ticketpläne. So sind die bei Radlern beliebten Bahnstrecken Memmingen-Lindau (Bodensee) und entlang der Donau von Ingolstadt bis Donauwörth ebenfalls teilweise einspurig und weisen kurze Bahnsteige auf. Zwischen Memmingen und Lindau fährt derzeit bereits sogar ein ganzer Zugteil von GoAhead leer, da wegen kurzer Bahnsteige niemand aus- und einsteigen könnte - am Bahnhof Memmingen aber gleichzeig kein Platz zum Abstellen des Zugsteils ist.
Die Agilis setzt bereits jetzt von Frühling bis Herbst an den Wochenenden eigene Radlzüge bis Passau ein. „Allerdings beobachten wir, dass die Fahrradmitnahme vor allem zu Spitzenzeiten im Pendlerverkehr bereits jetzt zu Verspätungen durch die verlängerten Ein- und Aussteigevorgänge führt“, warnt Agilis-Sprecher Thomas Tomaschek.
Auch die Deutsche Bahn ist im Moment zurückhaltend, was das Billig-Radlticket betrifft: „Grundsätzlich stellen Fahrradverkehre gerade auf den stark nachgefragten Ausflugsrelationen im Sommer und in den Ferien mitunter eine Herausforderung dar“, so eine Sprecherin. Die Fahrradmitnahme sei je nach Zug und Strecke bei großer Nachfrage teilweise stark limitiert. Ansonsten warte man die Details ab, die der Landtag beschließen solle.
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) begrüßt zwar Söders Ein-Euro-Radticket, Sprecherin Laura Ganswindt gibt aber zu bedenken: „Der Preis allein löst noch nicht das Problem, dass es zu wenig Platz in den Nahverkehrszügen gibt.“ Weiter: „Dass das geht, macht Baden-Württemberg vor, wo die Radmitnahme außerhalb der morgendlichen Berufsverkehrs-Sperrzeit grundsätzlich möglich und sogar kostenlos ist.“
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