1. tz
  2. Bayern

„Zerstörerische Gesundheitspolitik von Lauterbach“: Apotheken in Bayern treten in Streik

Kommentare

Die Apotheken im süddeutschen Raum streiken: Gemeinsam wollen die Verbände Süd am Mittwoch auf die Straße gehen, um gegen die Gesundheitspolitik zu protestieren.

München – Der November ist Protestmonat der deutschen Apotheken. Am Mittwoch, 22. November, sind die Verbände aus der Region Süd (Bayern, Baden-Württemberg) dran und treten in Streik. In Stuttgart will man daher gemeinsam auf die Straße gehen, um gegen die „zerstörerische Gesundheitspolitik von Gesundheitsminister Lauterbach zu protestieren“, heißt es auf der Website des bayerischen Apothekerverbandes.

Apotheken in Bayern streiken: Ein großer Teil bleibt geschlossen

Bundesweit wird im November an vier Terminen jeweils regional gestreikt. Am Mittwoch ist nun der Süden dran, also neben den Apotheken in Baden-Württemberg auch die in Bayern. Dem Bayerischen Apothekerverband geht es dabei um die Sparmaßnahmen der Bundesregierung. „Der wirtschaftliche Druck auf die Apotheken wird immer größer, und die Lage der Apotheken ist sehr angespannt“, heißt es auf der Website des Verbandes.

Am 22. November findet in Bayern ein Apothekenprotest statt. Grund dafür ist die „zerstörerische Gesundheitspolitik von Gesundheitsminister Lauterbach“. (Symbolbild)
Am 22. November findet in Bayern ein Apothekenprotest statt. Grund dafür ist die „zerstörerische Gesundheitspolitik von Gesundheitsminister Lauterbach“. (Symbolbild) © Bihlmayerfotografie / IMAGO

Den Apotheken fehle es an wirtschaftlicher Stabilität, für die die Bundesregierung sorgen müsse. Laut BR ist man auch unzufrieden mit der Vergütung. Zum Beispiel wurden seit mehr als zehn Jahren der gesetzlich festgelegte Zuschlag pro verschreibungspflichtigem Arzneimittel nicht mehr erhöht. Eine Folge ist, dass immer mehr Apotheken schließen. Gab es laut Verband im Jahr 2013 noch 3.304 Apotheken in Bayern, so sind es im Freistaat aktuell nur noch 2.818 Apotheken.

Mit ganztägigen Schließungen und zentralen Kundgebungen fordern wir die Bundesregierung auf, die Apotheken wirtschaftlich zu stabilisieren, statt überflüssige und gefährliche Gedankenspiele über Scheinapotheken in die Welt zu setzen.“

Dr. Hans-Peter Hubmann, 1. Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes e.V. (BAV)

(Übrigens: Unser Bayern-Newsletter informiert Sie über alle wichtigen Geschichten aus dem Freistaat. Melden Sie sich hier an.)

Notdienstapotheken stellen Versorgung sicher – Apotheken stellen Forderungen

Im Rahmen des Streiks stellen die Apotheker diverse Forderungen, um „ihre Leistung auch zukünftig zu erbringen“. Diese lauten:

Forderungen der Apotheker im Rahmen des Protesttags

Die Vergütung der Apotheken muss an die Kostenentwicklung und die Inflation angepasst werden, um das System zu stabilisieren. Ein weiteres Absinken der Apothekenzahl kann nur so verhindert werden.

Die Pläne des Gesundheitsministers zu Scheinapotheken ohne approbierte Apotheker/-innen, Rezepturen und Notdienste müssen restlos gestrichen werden.

Für ihren Einsatz in der Lieferengpass-Krise benötigen die Apothekenteams endlich eine faire Vergütung.

Sogenannte Retaxationen, also verweigerte Zahlungen der Krankenkassen an die Apotheken, darf es grundsätzlich nicht mehr geben.

Am Protesttag selbst kommen die Streikenden ab 12 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz zusammen. Laut BR werden an dem Tag die meisten Apotheken in Bayern geschlossen sein. Laut Verband ist aber die „Arzneimittelversorgung der Patientinnen und Patienten an diesem Tag auf jeden Fall durch die Notdienstapotheken gesichert“. Bei „planbarem Medikamentenbedarf“ wird jedoch geraten, die Medikamente vor oder nach dem Protesttag zu holen.

Mehr News finden Sie in unserer brandneuen Merkur.de-App, jetzt im verbesserten Design mit mehr Personalisierungs-Funktionen. Direkt zum Download, mehr Informationen gibt es hier. Sie nutzen begeistert WhatsApp? Auch dort hält Sie Merkur.de ab sofort über einen neuen Whatsapp-Kanal auf dem Laufenden. Hier geht‘s direkt zum Kanal.

Auch interessant

Kommentare