„So unglaublich dankbar”: Junge Frau spendet nach Tod ihre Organe – und ermöglicht Michael neues Leben

Eine Organspende rettete ihm das Leben. Bei einem Spendenlauf will ein 57-Jähriger aus der Oberpfalz darauf aufmerksam machen, wie notwendig Transplantationen sind.
Erlangen – Für die Biografie eines 57-jährigen Mannes aus der Oberpfalz sollte der 1. Dezember 2022 ein schicksalhafter Tag sein. Am Uniklinikum Erlangen unterzog sich Michael Heiden einer fünfstündigen Transplantation. „Ich bin so unglaublich dankbar, dass diese verstorbene junge Frau ihre gesunden Organe gespendet und mir damit das Leben gerettet hat“, sagt Heiden nach dem Eingriff im Pressebericht des Klinikums.
Dank der Organspende habe er wieder Lebensmut und könne wieder Sport machen. Sein großes Ziel: Am 25. April 2023 beim Münchner Corza Medical Organspendelauf mitzumachen. Zehn Kilometer Laufen für die gute Sache: „Ich laufe mit, um darauf aufmerksam zu machen, wie dringend Spenderorgane gebraucht werden“.
Mann aus Oberpfalz vor seiner Transplantation: „Hatte überhaupt keine Lebensqualität mehr“
Michael Heiden war 21 Jahre alt, als eine Autoimmunkrankheit seine Pläne einer Polizeiausbildung durchkreuzt hatte. „Fortan war ich Typ-1-Diabetiker und musste regelmäßig Insulin spritzen. Abgesehen von der beruflichen Neuorientierung, kam ich damit erst einmal gut zurecht. Nicht mal enge Freunde bemerkten die Erkrankung“, wird Heiden in der Pressemeldung der Erlanger Uniklinik zitiert.
2019 kam jedoch die nächste folgenschwere Diagnose der Ärzte: Der Diabetes Mellitus Typ 1 hatte seine Nieren stark beschädigt. Zu dem Zeitpunkt konnte laut des Uniklinikums Erlangen nur noch eine Dialysebehandlung helfen. An Sport sollte bereits wenig später nicht mehr zu denken gewesen sein. 2022 musste Heiden sogar seine Anstellung als Projektmanager aufgeben.
Heiden, der heute in der Oberpfalz wohnt, wird als „munterer Rheinländer“ beschrieben – ein „lebensfroher Mann“. Über die vergangenen Monaten vor der Transplantation sagt er rückblickend: „Ich hatte überhaupt keine Lebensqualität mehr.“ Erst nach erfolgreicher Operation könne er wieder positiv in die Zukunft blicken.
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„Zu wenig Spenderorgane“: 57-Jähriger will auf die „verzweifelt Wartenden“ aufmerksam machen
Wie notwendig eine Transplantation sein kann, hat er in den vergangenen Monaten nicht nur am eigenen Körper erlebt. „Während meines Aufenthalts im Uniklinikum Erlangen bin ich mehreren Menschen begegnet, die dringend ein Spenderorgan brauchen. Es gibt so viele verzweifelte Wartende und viel zu wenig Spenderorgane“, sagt der 57-Jährige dem Uniklinikum.
Allein am Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg sind es laut offiziellen Angaben „aktuell mehr als 400 Menschen, deren Leben von einer baldigen Herz-, Nieren- oder Pankreasspende abhängt“. Für sie will Heiden laufen – dass auch sie eine Organspende bekommen und bald wieder Glück empfinden können.
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