Was rumpelt in meinem Haus?

Lotte Altmann schlief noch fest an diesem Morgen im Dezember, als alles begann.
Plötzlich weckte sie ein feiner, metallischer Klang. „Ding, ding, ding …“ Leise stand sie auf, ging zur Treppe. Da sah sie ihr Windspiel: Es pendelte hin und her – völlig ohne Grund. Bald sollte sich herausstellen, das dies erst der Anfang war …
Denn das Windspiel in dem Haus in Viechtach (Kreis Regen) meldete sich wieder. Immer zur gleichen Zeit, zwischen 8 und zehn Uhr morgens, bis heute. Ohne dass ein Mensch in der Nähe ist. „Ich habe es mit einer Kerze getestet – da ist kein Luftzug.“ Lotte Altmanns Tochter sagt schließlich zu ihr: „Ist doch klar, jetzt sind Rauhnächte. Da meldet sich ein Toter!“ Lotte Altmann erschrickt: Ist es ihr verstorbener Mann oder ein verstorbener Freund?
Irgendwann erzählt sie ihrer Nachbarin Olga Probst von dem Windspiel. Und fällt aus allen Wolken: Ihre Bekannte hat noch Grusligeres erlebt. „Es war in der Nacht auf 14. Dezember“, erzählt Olga Probst der tz: „Mitten in der Nacht, so um ein Uhr, tut es plötzlich einen Knall – ich dachte schon, unser Fernseher ist implodiert!“ Sie geht ins Wohnzimmer, tritt auf eine Scherbe. Ihr ganzes Geschirr aus dem Schrank liegt zerbrochen auf dem Boden! Das schöne Porzellan, das ihr ihre Mutter vor 30 Jahren geschenkt hat! Daneben steht ein Galileo-Thermometer. „Ich hab gesehen, dass sich die Flüssigkeit bewegt hat.“ Macht hier eine tote Seele auf sich aufmerksam? Der Gedanke kommt Olga Probst, aber sie schiebt ihn gleich wieder weg.
Nun überlegen die beiden Viechtacherinnen: War es ein Erdbeben? Tatsächlich kommt das in Niederbayern vor: Erst im August wurde ein Beben der Stärke 3,5 auf der Richterskala im Kreis Passau registriert. Hat auch in Viechtach die Erde gebebt?

Dr. Joachim Wassermann vom Erdbebendienst Bayern sagt definitiv: „Nein, es gab kein Erdbeben.“ Wenn es so stark gewesen wäre, dass Geschirr aus dem Schrank fliegt, hätte das ganz Viechtach gespürt. Dass ein leichtes Beben das Windspiel auslöste, wäre möglich, aber: „Wir haben nichts registriert.“ Wassermann meint, die Vibration könnte von vorbeidonnernen Lkw oder Bauarbeiten stammen. Lotte Altmann aber sagt: „Hier baggert keiner, und hier fahren keine Lkw.“ War es doch eine arme Seele? Lotte Altmann sagt sich jedenfalls: „Ich hab nie wem was Böses gewollt, also brauch ich auch keine Angst haben.“
Das sagt der Geisterjäger
Plötzlich fällt Geschirr aus dem Schrank, der Boden vibriert… Für Geisterjäger Jörg Schreiber aus München ist der Grund für die Vorfälle in Viechtach völlig klar: „Da meldet sich eine verstorbene Seele.“ Lotte Altmann und Olga Probst müssen aber keine Angst haben, meint der 48-Jährige, der Menschen in ganz Europa bei unerklärlichen Phänomenen hilft. Es müsse nicht einmal ein Verstorbener aus der Familie sein – auch jemand, der im Nachbarort vor 30 Jahren starb, könnte sich hier plötzlich melden.
„Manche Menschen wandern nach dem Tod nicht ins Jenseits, sie bleiben aus irgendeinem Grund hier.“ Sie lernten von anderen Seelen, wie man Energie bündelt und Gegenstände bewegt, um auf sich aufmerksam zu machen. Schreiber könnte mit dem „Geist von Viechtach“ reden: „Ich bewege mich auf die Astralebene. Dann kann ich ihm helfen, ins Jenseits zu wechseln …“ Infos zum Geisterjäger unter www.jorgaros.de
Andrea Stingwagner
Quelle: tz