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Zerstückelte Soldat seine Ehefrau und sprang vor ICE?

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Grausiger Fund: In einem Badesee bei Erlabrunn entdeckt ein Angler Leichenteile im Wasser. Wie sich herausstellte, handelte es sich um die ermordete Lilija K.
Grausiger Fund: In einem Badesee bei Erlabrunn entdeckt ein Angler Leichenteile im Wasser. Wie sich herausstellte, handelte es sich um die ermordete Lilija K. © dpa

Erlabrunn - Alles begann mit einem abgetrennten Arm, den ein Zeuge am Sonntagabend aus dem Erlabrunner Badesee bei Würzburg fischte – doch zuletzt überschlugen sich die Ereignisse.

Alles dreht sich nun um den brutalen Mord an einer Prostituierten: Wurde Lilija K. (29) von ihrem Mann Sven erschlagen, weil sie anschaffen ging?

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nach weiteren Leichenteile absuchten, kam ein Alarm aus dem nur zwei Kilometer entfernten Bahntunnel bei Margetshöchheim: Ein Mann hatte sich auf der ICE-Strecke Hamburg-München vor den Zug geworfen und eine Notbremsung ausgelöst! Die Ermittler waren wie elektrisiert: Gab es einen Zusammenhang mit dem Leichenfund im See? Handelt es sich bei dem Selbstmörder um den Ehemann Sven, der sich nach einem schrecklichen Verbrechen selbst richtete?

Grausiger Leichenfund in Badesee bei Würzburg

Stück für Stück setzt die Kripo nun das grausige Puzzle um die Toten zusammen. Fest steht bisher nur: Seit vergangenen Freitag fehlte von der aus Russland stammenden Lilija K. jede Spur. Sie lebte mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn (8) in Hettstadt, arbeitete offiziell als Table-Dancerin im Heidingsfelder Club „Haus d‘Amour“. Hier, in der Randersackerer Straße 64, könnte auch die Lösung für das Todesrätsel liegen …

Nach Zeugenaussagen begann Lilija vor sechs Jahren in der – laut Eigenwerbung - „besten erotischen Adresse in Würzburg“ – zu arbeiten. „Sie hat angeschafft wie andere Huren auch“, sagt ihr damaliger Chef, der selbst anonym bleiben will. Ihr Mann wusste demnach nur, dass seine Frau tanzt – nicht, dass sie mit anderen Männern auch aufs Zimmer ging.

Das änderte sich aber offenbar, als das „Haus d‘Amour“ ins Visier der Steuerfahndung geriet. Damals, so erinnern sich nun Zeugen, soll Lilija von Ermittlern unter Druck gesetzt worden sein, gegen ihren Chef auszusagen. Sonst werde man ihrem Mann, der bei der Bundeswehr Dienst tut, von ihren wahren Verrichtungen erzählen. „Seitdem kam sie nur noch gelegentlich zum Arbeiten in den Club“, berichten Menschen, die Lilija kannten.

Anfangs war die Russin gertenschlank und blond, zuletzt trat sie ihren Kunden zwei bis dreimal die Woche etwas fülliger und nun brünett entgegen. Sie vermied es, mit ihrem Foto im Internet für sich zu werben – aus Angst vor ihrem eifersüchtigen Ehemann? Vielers spricht genau für diese Theorie.

Was genau am vergangenen Wochenende geschah, müssen nun Gerichtsmediziner klären. Nach dem Fund eines Armes wurden am Montag weitere Leichenteile und ein Torso aus dem Erlabrunner Badesee gefischt. „Die Obduktion dauert auch am Dienstag noch an“, sagte Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt am Montag. Eine gesicherte Identifizierung sei noch nicht möglich; die gefundenen menschlichen Teile hätten aber noch nicht lange im Wasser gelegen.

Auch der im Tunnel vom ICE aus Hamburg-Altona erfasste Mann ist übrigens „noch nicht mit letzter Sicherheit identifiziert“. Es gibt aber viele Anhaltspunkte, etwa, dass beide Leichen denselben Nachnamen tragen. Karl-Heinz Schmitt: „Dass Zusammenhänge gesehen werden, ist verständlich, da nur wenige Kilometer zwischen den beiden Tatorten liegen“

Der Lokführer erlitt einen schweren Schock nach dem Zusammenstoß. Nach dem Unfall, der um 9.30 Uhr geschah, mussten die 600 Reisenden noch im Tunnel in einen Ersatzzug umsteigen, der den Unfallort erst um 13.20 Uhr wieder verließ. Der Zugverkehr auf der wichtigen Nord-Süd-Strecke blieb bis auf weiteres eingestellt.

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