"Findet Dorie": Hier lohnt es sich sogar auf den Abspann zu warten
"Findet Dorie" ist die kunterbunte Fortsetzung des Disney-Erfolgs über den Clownfisch Nemo und seine Freunde und wieder einmal beweist Pixar sein Können. Unbedingt den Abspann abwarten!
Wer nach 97 Minuten immer noch einen Beweis dafür benötigt, dass die Pixar-Leute wissen, wie intelligenter Animationsspaß geht, der soll doch bitte bis zum Ende des Abspanns im Kino sitzen bleiben. Alle anderen aber auch. Denn natürlich wartet da noch eine Überraschung auf der Leinwand. Wie überhaupt die gesamte Fortsetzung von "Findet Nemo" das Ergebnis eines kunterbunten Kreativtreffs im Farbenladen zu sein scheint. Anspielungen, Wortwitze, höchstes technisches Niveau, vor allem aber eine enorme Liebe zum Detail lassen "Findet Dorie" zu einem gelungenen Sequel des riesigen Überraschungserfolgs der Amerikaner werden.
13 Jahre ließen sie sich bei Disney/Pixar Zeit, wieder in die Unterwasserwelt abzutauchen. Dort ist derweil nur ein Jahr vergangen. Nemo ist noch immer ein Kind, überbehütet von Papa Marlin. Fröhlich leben sie in ihrer Anemone, gleich nebenan von Dorie. Die Herausforderung für die Animationskünstler: die Figuren, die von einem anderen Team mit mittlerweile veralteter Software erschaffen worden waren, in neuer Technik, aber äußerlich unverändert wiederzubeleben. Von der Färbung der Grübchen bis zu den Sommersprossen – hier wurden sämtliche Details berücksichtigt, für die der Paletten-Doktor- und die beiden Clownfische vom Publikum so geliebt werden.
Wir gehen für eineinhalb Stunden auf Tauchstation
Zugegeben, die Haupthandlung ist ziemlich dieselbe wie in Film Nummer eins. Kleiner Fisch auf großer Tour durchs weite Meer. Doch weil wir alte Freunde wiedertreffen, gleichzeitig viele drollige Tiere hinzukommen, lassen wir uns das, nostalgisch gerührt und gespannt aufs Neue, gern gefallen.
Unangefochtener Liebling unter den dazugekommenen Figuren: Septopus Hank. Nach außen hin wirkt die Krake griesgrämig, in Wahrheit aber hat sie ihre drei Herzen am rechten Fleck. Man sieht sie schon, die kleinen Kinogänger, wie sie betteln, auch so einen Hank aus der Zoohandlung zu bekommen. Denn der haut ja nicht nur die besten Sprüche raus, vor allem ist es gelungen, das Tintenfisch-Prinzip fantasievoll auszukosten. Wo immer sich Hank mit seinen Tentakeln hinbewegt, nimmt er die Farbe der Umwelt an. Dabei zuzuschauen, wie er von Laborwand-Kachelmuster in Blumentopf-Optik wechselt, ist auch für ältere Zuschauer ein Spaß.
Wieder mal ist es, als würden wir für eineinhalb Stunden auf Tauchstation gehen, nur selten lässt uns das Regie-Duo Stanton/MacLane zum Luftholen auftauchen. Wollen wir auch gar nicht. Zu bunt ist diese Welt, zu viel gibt’s hier zu schauen. Und wiederzuentdecken. Deshalb unbedingt: Abspann abwarten!
"Findet Dorie"
Regie: Andrew Stanton und Angus MacLane
Laufzeit: 97 Minuten
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