Das verraten die Oscar-Nominierungen 2019 über das Filmjahr

Am 22. Januar wurden die Oscar-Nominierungen 2019 verkündet, die wichtigsten Filmpreise der Branche werden am 24. Februar verliehen.
Ein durchschnittlich guter Filmjahrgang steht vor seiner Reifeprüfung im Dolby Theatre in Hollywood. HNA.de* wirft einen Blick auf die Auffälligkeiten.
Oscar 2019: Die Favoriten
Hochklassige Filmkunst bietet der Venedig-Gewinner „Roma“ von Alfonso Cuarón, der neben der Nominierung als bester Film auch in den Kategorien Regie, Nebendarstellerin, Ton, Tonschnitt, Produktionsdesign, nicht-englischsprachiger Film, Kamera und Originaldrehbuch im Rennen ist. Das ist außerordentlich für einen Film, der nur minimale Pflichttermine im Kino absolviert hat, bevor er bei Netflix ausgewertet wurde. Cineastisches Highlight und zugleich Prüfstein für den Wandel der Branche.
Historienfilm „The Favourite“, der diese Woche anläuft, liegt mit zehn Nominierungen gleichauf, das Politdrama „Vice“ über US-Vizepräsident Dick Cheney und das Musikmelodram „A Star Is Born“ mit Lady Gaga und Bradley Cooper (auch Regie) folgen im Ranking mit je acht.
Oscar Nominierungen 2019: Deutsche Chancen
Eine Seltenheit: Florian Henckel von Donnersmarcks hierzulande umstrittener Künstlerfilm „Werk ohne Autor“ hat nicht nur die Chance auf eine Auszeichnung als bester fremdsprachiger Film, sondern auch für beste Kamera. Damit ist er aus der Exoten-Nische raus. Auch die deutsche Koproduktion „Of Fathers and Sons“ hat Chancen als beste Doku.
Europa bei den Oscars stark vertreten
Das cineastische Europa ist überhaupt stark vertreten, etwa mit dem Gewinner des europäischen Filmpreises, dem betörenden „Cold War“ mit drei Nominierungen (der zweite Schwarz-weiß-Film neben „Roma“) und natürlich mit Favorit Yorgos Lanthimos, der mit „The Favourite“ neue Standards im Historiendrama definiert: Einen analysierenden Blick, der nicht auf schwelgerische Überwältigung setzt.
"Black Panther" mit sieben Oscar-Chancen
Dass erstmals mit „Black Panther“ ein Superheldendrama als bester Film nominiert ist, der zudem noch sechs weitere Preischancen hat, ist nicht weniger als eine Sensation. Zeigt die Wahl des fast nur mit schwarzen Darstellern besetzten Actiondramas in der Königsklasse doch die kulturelle Prägekraft des Genres und welch hohes Niveau an dramaturgischer Qualität darin steckt – hochverdient.
Wer moderiert die Oscar-Verleihung?
Jetzt braucht die Filmakademie nur noch eine Moderation für die Gala. Das scheint schwierig angesichts des kurzfristigen Rückzugs von Kevin Hart. Die Fachzeitung „Variety“ tippte schon auf eine Show ohne Gastgeber.
Das sind die Oscar-Nominierungen 2019
Regie
- Spike Lee für „BlacKKKlansman
- Pawel Pawlikowski für „Cold War“
- Yorgos Lanthimos für „The Favourite“
- Alfonso Cuarón für „Roma“
- Adam Mc Kay für „Vice“
Bestes Original-Drehbuch
- The Favourite
- First Reformed
- Green Book
- Roma
- Vice
Beste männliche Darsteller
- Christian Bale in „Vice“
- Bradley Cooper in „A Star Is Born“
- Willem Dafoe in „At Eternity’s Gate“
- Rami Malek in „Bohemian Rhapsody“
- Viggo Mortensen in „Green Book“
Beste weibliche Darsteller
- Yalitza Aparicio in „Roma“
- Glenn Close in „The Wife“
- Olivia Colman in „The Favourite“
- Lada Gaga in „A Star Is Born“
- Melissa McCarthy in „Can You Ever Forgive Me?“
Bester Film
- Black Panther
- BlacKKKlansman
- Bohemian Rhapsody
- The Favourite
- Green Book
- Roma
- A Star Is Born
- Vice
Bester fremdsprachiger Film
- Capernaum (Libanon)
- Cold War (Polen)
- Werk ohne Autor (Deutschland)
- Roma (Mexiko)
- Shoplifters (Japan)
Auf tz.de* erfahren Sie alles zur Übertragung der Oscars 2019 live im TV und im Live-Stream.
Von Bettina Fraschke, HNA
*HNA.de und tz.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.