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Was die Biosiegel bedeuten - und welches am strengsten ist

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Von: Franziska Kaindl

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Bioprodukte werden bei den Verbrauchern immer beliebter. Doch was steckt hinter den verschiedenen Prüfsiegeln wirklich?

In Deutschland achten die Verbraucher von Jahr zu Jahr mehr auf das, was sie sich in den Einkaufswagen legen. Besonders Bio-Produkte fahren in den Supermärkten ein immer größeres Umsatzplus ein - alleine im Jahr 2016 waren die Deutschen bereit 9,48 Milliarden Euro in Bio-Produkte zu investieren. Dieser Anstieg ist schon seit 2009 zu vermerken.

Deshalb ist es den Kunden natürlich auch immer wichtiger, dass ihre Waren entsprechend der Herkunft und Verarbeitung gekennzeichnet sind. Biosiegel helfen bei der Entscheidung - sie kennzeichnen Güter, die aus besonders ökologischem Landbau stammen. Doch bei der Vielzahl an Siegeln ist der Überblick leicht zu verlieren.

Das Vergleichsportal Vergleich.org hat eine Übersicht über die fünf wichtigsten Prüfsiegel erstellt und erklärt, welche Unterschiede es gibt. Besonders wichtig für die Lebensmittelindustrie sind folgende Siegel:

1. EU-Bio-Logo/Deutsches staatliches Bio-Siegel

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Mit diesem Logo sind die Verbraucher am meisten vertraut: Das achteckige Siegel nach der EG-Öko-Verordnung steht für den Minimalstandard, die Bio-Produkte innerhalb der EU vorzuweisen haben. Produkte mit diesem Siegel wurden auf faires Handeln mit den Erzeugern und Händlern geprüft. Ziel ist es, für mehr Transparenz bei der Erzeugung und Verarbeitung zu sorgen. Von diesen Regelungen sind allerdings nur Agrarerzeugnisse betroffen, die für den menschlichen Verzehr gedacht sind - Möbel, Textilien etc. sind nicht eingeschlossen.

2. Bioland

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Im Vordergrund steht hier der nachhaltige und gentechnikfreie Ackerbau. Über 6.000 Betriebe arbeiten nach den Richtilinien des Verbandes, deren Produkte hauptsächlich auf Wochenmärkten, aber auch Bioläden und Reformhäuser verkauft werden. Zu den untersuchten Produkten gehören beispielsweise Erdbeeren, Kartoffeln, Milchprodukte, aber auch Honig oder Bier.

3. Biokreis

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Dieses Siegel wird sowohl für ökologischen Landbau, auch als für besonders ökologische Lebensmittel verliehen. Dabei liegen die Anforderungen für das Biokreis-Siegel weit über der des EU-Bio-Siegels. Zum Vergleich: Während Letzteres die Haltung von 230 Hennen, 580 Masthähnchen, 14 Mastschweinen und 2 Milchkühen pro Hektar erlaubt, halbiert sich die zugelassene Menge bei den Biokreis-Regelungen beinahe. Außerdem wird hier viel mehr Wert auf Zusammenarbeit mit regionalen Erzeugern gelegt.

4. Demeter

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Es gibt kein strengeres Prüfsiegel als Demeter. Zudem ist es das älteste Biosiegel Deutschlands. Wer es auf seinen Erzeugnissen prangen sehen will, darf bei Rindern keine Enthornung vornehmen. Außerdem soll bei kranken Tieren zunächst auf Naturheilverfahren gesetzt werden, bevor auf Antibiotika zurückgegriffen wird. Die Produkte sind in fast keinem Supermarkt zu finden, stattdessen aber direkt bei den kooperierenden Bauernhöfen, Wochenmärkten, Bio-Läden oder Naturkost-Fachgeschäften.

Bio-Produkte: Was sind die Vor- und Nachteile?

Durch die Biosiegel wird artgerechte Tierhaltung und gentechnikfreier Ackerbau bei der Erzeugung von Lebensmitteln gefördert. Außerdem sollten die Regelungen dafür sorgen, dass Umwelt und Klima besser geschont werden. Zusätzlich verzichtet man auf zugesetzte Aromen und Geschmacksverstärker.

Der Nachteil für den Kunden ist einstimmig: Für die geprüften Produkte muss der Verbraucher auch tiefer in die Tasche greifen.

Von Franziska Kaindl

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