Für selbstgemachten Essig brauchen Sie eine Mutter - so geht's

Essig gibt vielen Gerichten die richtige säuerliche Note und Würze. Sie können Essig leicht selber machen und als Geheimwaffe in der Küche oder Geschenkidee verwenden.
- Die Essigherstellung gehört zu den ältesten Erfindungen der Menschheit.
- Essig gibt Essen Würze und macht es haltbar.
- So leicht können Sie die „Geheimwaffe“ selbst herstellen.
Selbermachen ist Trend. Seit Corona uns alle ans Haus gefesselt hat, haben immer mehr Menschen das Kochen, Backen und Herstellen von Lebensmitteln für sich entdeckt. Es wird Brot gebacken*, Hefe selbst gemacht und vieles mehr. Einfach und auch ziemlich beeindruckend ist die Herstellung von Essig. Sie brauchen dazu eine sogenannte Essigmutter und wir erklären Ihnen, wie Sie an eine gelangen.
Das ist die Essigmutter
Zunächst sei gesagt: Einen Essigvater gibt es nicht. Die Essigmutter ist eine Ansammlung sehr vieler Essigsäurebakterien, die einen geleeartigen Klumpen bildet. Die Mutter kann aber krümelig sein, oder als Schlieren im Essig sichtbar werden. Am effektivsten ist aber die Essigmutter, die sich als Schicht oben auf einem Essigansatz bildet. Diese Bakterien wandeln Alkohol in Essig um. Vielleicht ist Ihnen die Essigmutter ja schon in einem naturtrüben Apfelessig begegnet. Dann müssen Sie sie gar nicht selbst züchten, sondern können einfach diese verwenden - immer wieder.
Essig machen: So können Sie die Essigmutter selbst herstellen
Wenn Sie nicht das Glück haben und durch Zufall bereits eine Essigmutter Ihr Eigen nennen, dann können Sie sie auch selbst herstellen. Sie brauchen:
- 250 ml stilles Mineralwasser
- 250 ml Wein, ohne Sulfite und mit geringem Alkoholgehalt
- 500 ml naturtrüber, nicht pasteurisierter Apfelessig*
- sterilisiertes Einweckglas
- Baumwollstoff
- Gummiband
*Der nicht pasteurisierte Apfelessig ist nötig, weil nur er noch genügend lebende Bakterienkulturen enthält.
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Essig selbst machen: So setzen Sie die Essigmutter an
- Füllen Sie das Wasser, den Wein und den Apfelessig in das Glas.
- Wenn der Wein mit Sulfiten versetzt ist, schlagen Sie ihn zunächst etwa fünf Minuten auf höchster Stufe mit einem Mixer auf.
- Verrühren Sie dann alles gut mit einem Holzlöffel.
- Legen Sie dann den Stoff über die Glasöffnung und befestigen Sie ihn mit dem Gummi.
- Stellen Sie das Glas an einen warmen, belüfteten Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
- Nach zwei bis drei Wochen sollte sich die Essigmutter abgesetzt haben, die etwa zwei Millimeter dick ist. Ist sie noch zu dünn, lassen Sie den Ansatz noch etwas stehen.
- Hat sich nach den ersten zwei bis drei Wochen noch keine Schicht, sondern nur Schlieren gebildet, gießen Sie noch einmal 150 ml Wasser und 150 ml Wein an und lassen Sie die Mischung wieder abgedeckt zwei bis drei Wochen ruhen.
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So machen Sie mit Ihrer Essigmutter Essig selbst
Hat sich eine ausreichende Essigmutter gebildet, können Sie auch schon mit dem Essigmachen beginnen. Sie brauchen:
- 1 Liter abgestandener Rotwein, ohne Sulfite und mit wenig Alkohol
- 1 Liter stilles Mineralwasser
- Essigmutter
Und so einfach machen Sie den Rotweinessig:
- Verrühren Sie den Rotwein mit dem Wasser und geben Sie die Essigmutter dazu.
- Decken Sie das Gefäß wieder mit Stoff ab und fixieren Sie diesen mit einem Gummi.
- Lassen Sie den Essigansatz nun zwei bis drei Monate an einem warmen, luftigen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung stehen.
- Nach vier Wochen sollte sich bereits eine Schicht gebildet haben.
- Nach der Ziehzeit ist der Alkohol komplett in Essig umgewandelt und Sie filtern ihn nur noch durch ein feines Tuch oder eine Kaffeefilter.
Schon ist Ihr erster eigener Rotweinessig fertig. (ante) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks
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