König für einen Tag: Kuchen nach Schweizer Art
München - Viele Schweizer backen zum Dreikönigstag eine kleine Königsfigur in ihre Kuchen ein. Alfons Schuhbeck nimmt alternativ eine Mandel oder eine Kaffeebohne - und erklärt hier das Rezept.
In der Schweiz ist es ein liebenswerter Brauch: Am Dreikönigstag wird in der Familie ein Kuchen aufgeteilt und wer die eingebackene kleine Königsfigur in seinem Stück hat, der ist König für einen Tag, er darf den Tagesablauf der Familie bestimmen. In der Schweiz ist es traditionell ein Hefekuchen, ich habe mich für einen Rührteig entschieden. Und mangels Königsfigürchen backe ich eine ganze Mandel oder Kaffeebohne mit.
Zuerst verteile ich 100 Gramm gemahlene Haselnüsse auf ein Backblech und röste sie im vorgeheizten Ofen bei 175 Grad sanft an, bis sie leicht Farbe angenommen haben und schön duften. Ich nehme das Backblech heraus und lasse die Nüsse auskühlen.
In dieser Zeit rühre ich 250 Gramm zimmerwarme Butter mit 180 Gramm Zucker und fünf ganzen Eiern schaumig. Am besten geht das mit dem Handmixer; und achten Sie bitte darauf, dass auch die Eier Zimmertemperatur haben, damit eine schön luftige Masse entsteht.
Inzwischen sind die Haselnüsse ausgekühlt und ich vermische sie mit 200 g Mehl, einem TL Backpulver, 100 g Schokoraspeln (Vollmilch) sowie 20 g fein gehacktem, kandierten Ingwer, und etwas Abrieb einer unbehandelten Zitronenschale; die Kaffeebohne darf ich natürlich auch nicht vergessen.
Jetzt verrühre ich 150 ml Wasser mit einem mittelgroßen geriebenen Apfel einer säuerlichen Sorte wie Boskop und rühre diese Flüssigkeit vorsichtig und immer abwechselnd mit der Mehl-Nuss-Mischung zu der Buttermasse. Der Apfel gibt dem Kuchen nicht nur Aroma, er sorgt auch dafür, dass er schön saftig gerät.
Den Kuchenteig fülle ich in eine gefettete und bemehlte Gugelhupfform und backe ihn bei 175 Grad eine knappe Stunde lang. Ich nehme den Kuchen heraus, lasse ihn ein wenig abkühlen bevor ich ihn auf ein Kuchengitter stürze. Wenn er noch weiter abgekühlt ist, bestäube ich ihn mit Puderzucker. Sie können ihn jetzt auch mit Kuvertüre oder einem Zuckerguss überziehen, ganz nach Ihrem Geschmack.
Wenn Sie ganz sichergehen wollen, dass nicht beim Anschneiden des Kuchens schon die Kaffeebohne auftaucht, backen Sie die Kuchenmasse in so vielen Muffinförmchen, wie es Köpfe am Tisch gibt. Dann müssen Sie die Kochzeit auf 40 bis 45 Minuten verkürzen.
Besonders gut passt dazu frisch geschlagene Sahne mit einer Prise Zimt und Kardamom. Noch eine schöne Tasse Milchkaffee oder heiße Schokolade dazu und man fühlt sich wie ein König, auch wenn man die Kaffeebohne gar nicht erwischt hat, meint Ihr
Alfons Schuhbeck