Koffeinentzug: Kann Kaffee wirklich süchtig machen?

Für so manchen ist er das Lebenselixier schlechthin: Kaffee ist das beliebteste Getränk der Deutschen. Doch wie gesund ist er und kann er sogar süchtig machen?
Tatsache ist, dass circa 80 Prozent der Deutschen regelmäßig Kaffee trinken. Deshalb streiten Forscher wie Dr. Samuel A. Ball von der Yale University oder Dr. Roland Griffiths von der Johns Hopkins University sich schon viele Jahre darum, ob Koffein tatsächlich süchtig macht oder bedenkenlos konsumiert werden kann.
Macht Koffein süchtig?
Einige Forscher schließen nicht aus, dass es so etwas wie Koffeinsucht gibt. Beispielsweise stuft die American Psychiatric Association erhöhten Kaffee-Konsum als Krankheit ein. Das Problem liegt darin, abzugrenzen, wo der Genuss aufhört und die Sucht anfängt. Außerdem wird Kaffee in der Gesellschaft generell nicht als Suchtmittel wahrgenommen, weshalb eventuelle Nebenwirkungen von den Konsumenten nicht erkannt werden.
Gegenstimmen entwarnen allerdings: Koffein kurbelt zwar den Kreislauf an und erhöht die Aktivität mehrerer Gehirnzentren, doch keines davon ist ein typisches Suchtzentrum. Im Regelfall beeinträchtigt der Kaffee-Konsum uns auch nicht in unseren täglichen Abläufen oder führt zu Rauschzuständen. Laut aerztezeitung.de ist Kaffee ein Genussmittel, das nur in seltenen Fällen zum Suchtmittel wird.
Entzugserscheinungen sind möglich
Auch wenn wir davon ausgehen, dass Kaffee keine richtige Sucht auslösen kann: Bei manchen Menschen treten tatsächlich Entzugserscheinungen auf, sobald sie von dem koffeinhaltigen Getränk ablassen. Symptome sind Kopfschmerzen, Schwindel und Reizbarkeit. Natürlich hängt das vom persönlichen Konsum ab: Wer nur selten Kaffee trinkt, hat nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen. Vieltrinkern wird geraten, ihren Kaffeeverbrauch stückweise zu reduzieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden.
Wie viel Kaffee ist gesund?
Vier Tassen Kaffee am Tag sind laut der "Deutschen Gesellschaft für Ernährung" im Rahmen. Dabei ist von circa 150 Millilitern pro Tasse die Rede. Da die meisten Konsumenten ihren Kaffee aus größeren Behältnissen trinken, ist der täglich Bedarf schnell gedeckt. Deshalb sollten Sie Ihren Konsum gut im Blick behalten.
Zum Wachbleiben ist allerdings nicht immer Kaffee nötig: Oft reichen auch einfach ausreichend Schlaf, ein Spaziergang an der frischen Luft, genügend Obst oder andere Getränke wie Wasser oder Schorlen.
Von Franziska Kaindl