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Veganes Hackfleisch im Ökotest: Nur vier schneiden mit „gut“ ab

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Die vegetarische und vegane Ernährung bekommt immer mehr Anhänger. Deshalb werden auch vegane Ersatzprodukte beliebter. Aber nicht alle überzeugen im Ökotest.

Vegane Ersatzprodukte sind kein Lebensmittel mehr, das nur in Reformhäusern oder Bio-Supermärkten zu finden ist. Vom Fleisch- und Wursthersteller Rügenwalder Mühle bis zu Discountern wie Lidl, Aldi und Penny sind viele Unternehmen und Marken auf den Veggie-Trend aufgesprungen. Gerade veganes Hackfleisch ist eine gute Möglichkeit für Vegetarier und Veganer, auf typische Fleischgerichte wie Burger, Bolognese oder Chili con Carne* nicht verzichten zu müssen.

Ökotest prüft 20 Veggie-Hack-Produkte

Ökotest hat in seiner März-Ausgabe 2021 20 Fleischersatz-Produkte unter die Lupe genommen. Erschreckendes Ergebnis: Nur vier davon sind mit der Note „gut“ empfehlenswert. Die Bestnote „sehr gut“ erreicht kein Ersatzprodukt. Etwa ein Drittel des Veggie-Hacks fällt mit Note „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch. Viele Produkte sind mit Mineralöl verunreinigt, enthalten umstrittene Zusatzstoffe oder zu viel Salz. Kritik hagelt es zudem für die Verwendung von künstlichen und natürlichen Aromen in vielen veganen Hacksorten. Diese sind laut Ökotest überflüssig.

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Veganes Hack im Ökotest: Viele Produkte mit Mineralöl verunreinigt

Genauer gesagt wurden vom prüfenden Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) gefunden. Diese können sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber anreichern. Wie Ökotest berichtet, wurden in Tierversuchen Organschäden durch MOSH festgestellt. Welche Folgen die Aufnahme für den menschlichen Körper hat, ist noch nicht geklärt. In vier Fällen war der Gehalt von Mineralöl im Veggie-Hack sogar „stark erhöht“, weshalb es Abstriche bei der Bewertung von Ökotest gab. Darunter auch Produkte bekannter Marken wie Aldi Nord und Süd sowie Edeka.

Bleibt die Frage, wie die Mineralölbestandteile in den Fleischersatz gelangen. Eine mögliche Erklärung ist die Verwendung des Rohstoffs Kokosöl, das laut Ökotest wie auch andere Speiseöle häufig mit Mineralölkohlenwasserstoffen verunreinigt ist. Eine andere Vermutung liegt darin, dass in der Produktion Schmieröle eingesetzt werden.

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Das sind die Verlierer im Ökotest:

HerstellerProduktMittlerer LadenpreisUrteil
Aldi Nord/Aldi SüdMein Veggie Tag The Wonder Hack2,15 Euro pro 200 gungenügend
Für Sie nur das BesteIn den Spuren der Natur Vegi Gehacktes3,88 Euro pro 200 gungenügend
TofutownViana 1/2 Pfund Veggie Hack Spicy2,95 Euro pro 200 gungenügend
PennyFood for Future Veganes Hack2,49 Euro pro 275 gmangelhaft
IgloGreen Cuisine Vegetarisches Hack3,99 Euro pro 230 gmangelhaft
EdekaNo Meat Just Hack, Veganes Hack2,99 Euro pro 275 gmangelhaft

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Veganes Hackfleisch bei Ökotest: Das sind die Testsieger

In Bezug auf den Geschmack hatten die Tester kaum etwas zu bemängeln. Die Ersatzprodukte basieren auf unterschiedlichen Basen, wie Soja, Tofu, Pilze oder Getreide, die jeweils unterschiedliche Geschmacksnoten und verschiedenes Mundgefühl mit sich bringen. Positiv wird bei den Produkten auch bewertet, dass sie viel pflanzliches Eiweiß enthalten, das zu einer gesunden Ernährung beiträgt. Außerdem enthalten die pflanzlichen Ersatzprodukte Ballaststoffe, die die Darmflora gesund halten. Auffällig: Der Fettgehalt schwankt extrem je nach Produkt: Er reicht von 1,5 bis 18 Gramm Fett pro 100 Gramm Veggie-Hack. Außerdem interessant: Alle vier Testsieger mit Note „gut“ sind Bio-Produkte:

Quelle: Ökotest (Vollständige Ergebnisse hinter Bezahlschranke)

(mad) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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