Valorant: Hardware-Ausfälle bei Spielern zwingen Entwickler zum Handeln

Die Anti-Cheat-Software von "Valorant" stößt seitens der Spieler auf Kritik. Riot Games hat nun reagiert und Änderungen vorgenommen.
- Der Shooter "Valorant" ist das neue Spiel der "League of Legends"-Entwickler Riot Games.
- Die Anti-Cheat-Software von Riot stößt bei Spielern auf Kritik, da das Programm tief in die Betriebssysteme eingreift und teilweise auch die Hardware-Treiber ausfallen ließ.
- Entwickler Riot Games hat nun einen Hotfix veröffentlicht und das Programm angepasst.
"Valorant": Anti-Cheat-Software sorgt für Hardware-Probleme
Der neue Shooter von Riot Games, "Valorant"*, hat in letzter Zeit viele Leute verärgert, weil die Anti-Cheat-Software als ungeschickter Versuch, gegen Cheater vorzugehen, empfunden wurde. Riot Games verwenden für "Valorant" das Anti-Cheat-Programm Vanguard. Nachdem nun vermehrt Berichte von Spielern über Hardware-Ausfälle aufgetaucht sind, ist die Software erneut in Kritik geraten.
Auf Reddit haben viele Nutzer ihre Erfahrungen mit Vanguard geteilt. Das Anti-Cheat-Programm agiere demnach äußerst aggressiv und schalte aus nicht nachvollziehbaren Gründen plötzlich installierte Treiber ab. Das führe bei einigen PCs dazu, dass die Maus, die Tastatur und teilweise auch die Kühler plötzlich nicht mehr funktionieren.
Die Entwickler haben nun gehandelt und einen Hotfix veröffentlicht, der dieses Problem beseitigen soll. Demnach sollen die meisten der zuvor blockierten jetzt funktionieren.
"Valorant": Vanguard-Software steht wegen mangelndem Datenschutz länger in der Kritik
Viele Spieler warfen dem Tool außerdem vor, den Datenschutz der Nutzer nicht ausreichend zu berücksichtigen, da es tief in die Software-Berechtigungen eingreift. Bereits beim Hochfahren des PCs prüft Vanguard, ob Cheat-Software auf dem Rechner installiert ist. Sollte ein derartiges Programm installiert sein, lässt Vanguard "Valorant" nicht mehr starten. Für viele Spieler ist das allerdings ein zu starker Eingriff ins eigene Betriebssystem. Auch die Kollegen von ingame.de* berichten über die Problematik mit dem Anti-Cheat-Programm Vanguard.
In einem Reddit-Beitrag (via Kotaku) hat Riot nun angekündigt, dass einige Änderungen am Anti-Cheat-System durchgeführt werden, da über das Thema in der Community sehr viel diskutiert wird. Die größte Änderung betrifft die Sorge der Spieler, dass Vanguard auf dem System im Hintergrund stets aktiv ist, unabhängig davon, ob "Valorant" gespielt wurde oder nicht. Spieler können Vanguard ab sofort jederzeit manuell deaktivieren. Wenn Sie "Valorant" allerdings spielen möchten, müssen sie es wieder einschalten.
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Riot Games hofft auf die Hilfe der "Valorant"-Spieler
Riot Games bietet für das Entdecken für Schwachstellen im Anti-Cheat-System des neuen Shooters "Valorant" bis zu 100.000 US-Dollar (rund 90.000 Euro). In der Closed Beta des Spiels haben sich zahlreiche Spieler bereits über Cheater beklagt. Riot hat dank "League of Legends" bereits ihre Erfahrungen mit Cheat-Programmen gemacht. Die Betrügereien bei "Valorant" sollen bereits im Keim erstickt werden, bevor der Free2Play-Titel im Laufe des Jahres für jedermann zugänglich wird.
Die Entwickler weisen die Vorwürfe jedoch zurück. Wie Mein-MMO berichtete, sammle Vanguard keine Informationen, solange "Valorant" nicht ausgeführt wird. Damit es aber zu keiner Manipulation des Programms kommt, müsse es zum Systemstart bereits laufen. Zudem hat Riot einen ausführlichen Blog-Beitrag veröffentlicht, in dem der weitere Einsatz von Vanguard gerechtfertigt wird.
Darüber hinaus bieten die Entwickler zwischen 25.000 und 100.000 US-Dollar für das Entdecken von Lücken im Anti-Cheat-Programm. Ziel hierbei ist vor allem, Fehler zu finden, welche die Privatsphäre der Nutzer oder ihre System-Sicherheit beeinträchtigen können. Riot hofft so, dass auch die Community dabei hilft, die Sicherheitslücken von Vanguard auszumerzen und Cheats von "Valorant" dauerhaft fernzuhalten.
"Valorant"-Vollversion soll noch dieses Jahr erscheinen
"Valorant" befindet sich momentan noch in der Beta-Phase. Der Release ist für dieses Jahr vorgesehen, ein fester Termin steht jedoch noch nicht fest. Das Spiel wird ein Free2Play-Titel sein - man kann es also kostenlos spielen und mit Mikrotransaktionen zusätzliche Features freischalten.
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ök
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