Schufa legt fast vollständig offen, aus welchen Merkmalen sich der Score berechnet
Wie sich der legendäre Schufa-Score berechnet, war bisher weitestgehend unbekannt. Nun verrät die Wirtschaftsauskunftei 13 von 17 Merkmalen.
Die Schufa Holding AG gibt Auskunft über die Kreditwürdigkeit (Bonität) der Menschen. Diese wird mittels Schufa-Score angegeben. Im Alltag benötigte man das Dokument unter anderem, um eine neue Wohnung anzumieten. Anfordern kann man die Auskunft mittlerweile auch per App. Wie sich der persönliche Score im Einzelnen berechnet, ist für viele ein Rätsel. Und genau wegen dieser fehlenden Transparenz rückte das Unternehmen auch immer wieder in die öffentliche Kritik. Diesem Druck scheint sich die Schufa nun aber zu beugen und nannte gegenüber der Bild einige Merkmale und Kriterien, die dem Score zugrunde liegen.
Auf welchen Merkmalen basiert der persönliche Schufa-Score?

Im Interview mit der Bild gab das Unternehmen nun erstmals Merkmale preis. Natürlich nicht alle, und auch die Formel, auf der die Berechnung der Kreditwürdigkeit basiert, bleibt weiterhin geheim. Doch das sind die 13 derzeit bekannten Merkmale:
- Offener Saldo oder laufendes Insolvenzverfahren
- Alter des ältesten Girokontos
- Anzahl aktiver Kreditkarten
- Anzahl laufender Kredite
- Anzahl der Kreditkartenanfragen im letzten Jahr
- Anzahl der erledigten Negativmeldungen
- Anzahl der Inkasso-Anfragen
- Höhe der monatlichen Belastung durch Ratenkredite
- Alter des ältesten Ratenkredits
- Vorhandensein eines Immobilienkredits
- Alter der aktuellen Anschrift
- Summe aller Online-Käufe auf Rechnung
- Zahlungsausfälle der letzten drei Jahre
Wann gilt ein Schufa-Score als schlecht?
Ein Schufa-Score liegt immer zwischen null und 100 Prozent – je höher er ist, umso besser. Da eine Kreditwürdigkeit von 100 Prozent praktisch unmöglich ist, erreicht niemand dieses Ergebnis. Gleichzeitig werden Negativ-Einträge nach einigen Jahren wieder gelöscht. Wie die Einteilung der Scores zu lesen ist, wird unter schufa.de erklärt. Gleichzeitig betont das Unternehmen aber, dass es letztendlich in Händen der Vermieter, potenziellen Geschäftspartnern und Co. liege, wie die Zahlen auszuwerten seien. Die Schufa selbst unterteilt die Scores in fünf Klassen:
Hervorragend | Schufa-Score ab 97,22 Prozent |
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Gut | Schufa-Score von 93,54 bis 97,21 Prozent |
Akzeptabel | Schufa-Score von 85,89 bis 93,53 Prozent |
Ausreichend | Schufa-Score von 30 bis 85,88 Prozent |
Ungenügend | Schufa-Score bis 29,99 Prozent |
Zur besten Score-Klasse gehörten laut Schufa etwa 74,2 Prozent, zur schlechtesten rund 8,9 Prozent. Um die Kreditwürdigkeit ist es in Deutschland also generell gut bestellt. Und auch wie man schlechte Bewertungen vermeidet, dürfte künftig, dank der neuen Offenheit, einfacher sein.